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Die 7 wichtigsten Gründe, warum Kinder weinen

Tränen sind das erste Ausdrucksmittel, mit denen Kinder ihre Bedürfnisse äußern. Die Gründe sind vielfältig und reichen von Angst, Hunger, Schmerzen oder Reizüberflutung bis zu dem Bedürfnis nach Zuwendung und Körperkontakt. Die Gründe älterer Kinder sind ähnlich. Mit steigender Persönlichkeitsentwicklung kommen weitere Auslöser hinzu, aus denen Kinder weinen.

Manchmal können wir Eltern nur den Kopf darüber schütteln, was bei unseren Kindern bittere Tränen oder unsägliche Wutanfälle auslösen kann. Oft reichen ein falsch geschnittenes Brot oder das Verbot, bei Minusgraden nackig aus dem Haus zu gehen, aus. Hinter den Tränen stecken verschiedene Gründe und es ist nicht immer leicht zu erkennen, was den Tränenstrom ausgelöst hat.

Schmerzen und Hunger

Stößt sich ein Kind oder hat es Bauchschmerzen, ist Weinen die natürliche Reaktion. Dieser Ausdruck des Körpergefühls wirkt zum einen entlastend, zum anderen macht das Kind damit auf sein Befinden aufmerksam. Ähnlich verhält es sich mit Hunger, dass vom Säugling und Kleinkind ähnlich wie der Schmerz empfunden wird. Die Eltern haben die Aufgabe, die Ursache des Schmerzes zu beseitigen - durch Trost, Behandlung oder Nahrung.

Angst

Hier dient das Weinen in erster Linie als Ventil für die Anspannung, sind aber auch ein deutliches Signal an die Umwelt und enthalten die Botschaft: Ich brauche Hilfe, ich fühle mich bedroht. Das Kind sucht Schutz. 

Traurigkeit

Traurigkeit ist ein häufiger Auslöser für Tränen beim Kind, es fließt vor Emotionen quasi über. Diese Tränen haben neben der Ventilwirkung und Erleichterung noch eine weitere Funktion. In der Tränenflüssigkeit sind Stoffe enthalten, die die Traurigkeit lindern und erleichtern.

Wut

Tränen der Wut fließen nicht nur in der Trotzphase. Verbote, Frust, Niederlagen, Eifersucht oder emotionale Verletzungen können ebenfalls Auslöser sein. Die Tränen dienen dem Aggressionsabbau, zusätzliches Schreien baut angestaute Energie ab.

Überforderung

Überforderung erzeugt Stress. Mit Tränen baut das Kind diesen ab, die emotionale und körperliche Anspannung lässt dadurch nach. Dieses Verhalten ist häufig bei Säuglingen zu beobachten, die mit Hilfe von langanhaltendem Weinen die Eindrücke des Tages verarbeiten. 

Mitgefühl

Fängt ein Kleinkind in der Kindergruppe an zu weinen, endet dies oft in einem vielstimmigen Konzert. Da kleine Kinder anfangs ihre eigenen Gefühle von denen Anderer noch nicht unterscheiden können, reagieren sie auf das Weinen mit eigenen, gleichen Gefühlen und weinen aus Mitgefühl mit. Wie schnell dieses Verhalten ausgelöst wird, hängt von der Sensibilität des Kindes ab, aber auch von seinen Erfahrungen. Das Weinen aus Mitgefühl ist ein wichtiger Teil der Empathieentwicklung.

Aufmerksamkeit

Kinder, die häufig ignoriert werden, versuchen durch Weinen, Aufmerksamkeit zu erhalten. Oft geht dies soweit, dass die Kinder Ärger und Kritik bei den Eltern herausfordern, um dann weinen zu können. 

Ablenkung hilft nur den Eltern

Wir neigen dazu, die Tränen unserer Kinder so schnell wie möglich zu trocknen, am liebsten durch Sprüche wie: „Du musst doch nicht weinen!“ oder „Das ist doch nicht schlimm!“. Alternativ versuchen wir die Ursache des Weinens so schnell wie möglich zu beheben zum Beispiel durch Ablenkung und Beschwichtigung und möglichst schnell wieder ein Lächeln auf das Kindergesicht zu zaubern. Das tun wir nicht fürs Kind, sondern um uns besser zu fühlen. Diese Methode funktioniert in vielen Fällen, hat aber eine negative Kehrseite: Das Kind verlernt, seinen eigenen Gefühlen zu vertrauen, denn es weiß nicht mehr, was stimmt: Der Schmerz oder der Ärger, den es empfindet oder die Worte des Vaters, der ja meint, alles wäre gar nicht so schlimm. Echter Trost geht anders: Wir nehmen die Gefühle unseres Kindes ernst und nehmen es damit an, zeigen Verständnis und Mitgefühl.