Kinderkrippen sind Tageseinrichtungen für Kleinkinder unter drei, viele Krippen nehmen jedoch bereits Säuglinge auf, die meisten Kinder werden mit einem bis eineinhalb Jahren zum ersten Mal in die Krippe gebracht. Damit der Start in der Kinderkrippe gut klappt, können Eltern im Vorfeld einiges tun.
So klappt es mit dem Start in die Kinderkrippe
Optimal für die kindliche Entwicklung ist es vielleicht nicht, wenn Kinder bereits mit einem Jahr oder noch jünger in die Kinderkrippe kommen. Für viele Eltern gibt es allerdings keine andere Lösung, denn wenn das Elterngelt endet, beginnt der Arbeitsalltag und das Kind muss untergebracht werden. Damit der Start in der Kinderkrippe gut verläuft, muss einiges beachtet werden, ganz besonders wichtig ist die Qualität der Einrichtung.
Die Vorbereitung
Ist das Kind schon etwas größer, dann sollte es in Gesprächen auf den baldigen Besuch der Kinderkrippe vorbereitet werden. Gespräche über die Krippe, entsprechende Bilderbücher und natürlich gemeinsame Besuche in der Einrichtung gehören zu dieser Vorbereitung dazu. Auch bei der Anmeldung sollte das Kind dabei sein und sich bereits umsehen. Einige Kinderkrippen bieten sogenannte Krabbelgruppen an, in denen die Kinder einmal wöchentlich einige Zeit in der Krippe zusammen mit einem Elternteil verbringen können. Das ist optimal, denn dann lernt ein Kind Krippe und Erzieher kennen und es fällt später meist nicht ganz so schwer, ohne Mama und Papa bei den Erzieherinnen in der Kinderkrippe zu bleiben.
Einfacher und gleichzeitig auch schwieriger ist es, wenn Kinder bereits im Säuglingsalter in der Krippe untergebracht werden. Eine Vorbereitung ist hier kaum möglich. Natürlich können auch hier vorbereitende Besuche stattfinden, allerdings können Kinder unter einem Jahr kaum verstehen, dass und warum sie in der Krippe „zurückgelassen“ werden. Da unter Umständen echte Bindungsstörungen entstehen können, wird meist empfohlen, Kinder frühestens mit eineinhalb in die Kinderkrippe zu bringen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Start in die Kinderkrippe?
Wenn Eltern – in der Regel die Mütter – nach der Elternzeit wieder arbeiten gehen, verändert sich alles. Nicht nur, dass das Kind in die Kinderkrippe gebracht wird, auch die Mütter werden „irgendwie anders“. Die Wiedereingliederung ins Berufsleben, die Doppelbelastung Arbeit und Haushalt und der berufliche Stress strapazieren das Nervenkostüm. Auch die Geburt eines zweiten Kindes ist kein guter Zeitpunkt für den Start in der Kinderkrippe. Besser ist es, die Kinder schon vier oder sechs Wochen vorher einzugewöhnen, wenn die Eltern noch die Zeit haben, auf die Bedürfnisse des Kindes zu reagieren.
Die Eingewöhnungsphase
Oft ist der Start in die Kinderkrippe für die Eltern - oft gerade dieMütter - schwerer als fürs Kind. Je schwerer es den Eltern fällt, ihr Kind loszulassen, umso mehr Probleme hat auch das Kleine, sich einzugewöhnen. In der Eingewöhnungsphase ist es deshalb wichtig, schon ab und zu für wenige Minuten den Raum zu verlassen, wenn das Kind sich offensichtlich wohlfühlt. Dabei ist es aber wichtig, sich nicht hinauszuschleichen – auch wenn das oft so empfohlen und praktiziert wird. Das Kind wird sich verlassen fühlen, wenn die Vertrauensperson einfach so verschwindet. Ein einfacher Trick, der oft funktioniert: Mama oder Papa gehen allein „Pippi machen“. Das verstehen die meisten Kinder und bleiben dann ruhig und vertrauensvoll zurück.
Abschiede kurz halten
Wenn das Kind die ersten Male allein in der Krippe bleiben muss, vermeiden Sie lange Abschiedsszenen, auch wenn es schwer fällt. In dieser Sache müssen Eltern und Erzieher allerdings gleichermaßen feinfühlig vorgehen. Es gibt Kinder, die weinen generell, wenn die Eltern gehen. Kaum sind sie außer Sichtweite, ist meist alles gut und der vergnügliche Tag in der Kinderkrippe beginnt. Andere Kinder leiden unter großem Abschiedsschmerz und beruhigen sich lange nicht, auch wenn die Eltern schon längst weg sind. Darauf müssen Sie reagieren, denn das Weinen hat in diesem Fall mit Sicherheit einen tieferen Grund. Vielleicht ist Ihr Kind einfach noch nicht soweit oder es braucht tatsächlich ein ausgedehntes Abschiedsritual. Oft hilft es, sich noch zehn Minuten Zeit zu nehmen und ein Buch anzusehen. Andere Kinder lieben es, die Eltern selbst aus der Tür zu „schubsen“. Lassen Sie Ihrem Kind etwas von sich da, zum Beispiel ein Tuch, das nach Ihnen riecht oder ein Foto, auf dem die ganze Familie abgebildet ist. Dadurch bekommt es die Sicherheit, dass Sie zurückkommen werden.
Die richtige Kinderkrippe
Bei der Auswahl der Kinderkrippe gibt es viel zu bedenken. Die Tatsache, dass die Einrichtung auf Ihrem Arbeitsweg liegt, sollte auf keinen Fall das wichtigste Entscheidungskriterium sein. Viel entscheidender ist, dass Sie sich in der Kinderkrippe und im Kontakt mit den Erzieherinnen dort wohl fühlen, denn dann tut es in der Regel auch Ihr Kind. Sie müssen der Einrichtung vertrauen. Ihr Kind vertraut Ihnen in diesem Alter ganz und gar und verlässt sich auf Ihr Urteil. Neben der Sympathie den Betreuern gegenüber gehören selbstverständlich auch eine gute Ausstattung mit Garten und Sauberkeit, sowie gesundes Essen zu den Qualitätskriterien, die Sie ansetzen sollten.
Es gibt Kinder, die den Start in die Kinderkrippe gut überstehen und sich leicht mit der neuen Situation abfinden. Andere Kinder sind im Kleinkindalter völlig von der langen Trennung von den Eltern überfordert. Stellt sich dies bei Ihrem Kind heraus, sollten Sie versuchen, andere Wege zu gehen. Vielleicht ist es ja doch möglich, dass ein oder beide Elternteile die Betreuung übernehmen, auch eine Tagesmutter, die Kleinkinder betreut, kann eine bessere Lösung sein. Denken Sie immer an das Wohl Ihres Kindes, denn in diesem Alter können schmerzhafte Trennungen zu dauerhaften Beeinträchtigungen in der psychischen Entwicklung führen.