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Überleben mit Schreibaby

Ein Baby, das pro Tag mehr als drei Stunden schreit und das über mehrere Wochen hinweg, wird als Schreibaby bezeichnet. Diese Kinder stellen Liebe, Geduld und Nerven der Eltern auf eine harte Probe, vor allem deshalb, weil es kein Patentrezept gegen das anhaltende Gebrüll gibt.

In den ersten Lebenswochen und –monaten ist Geschrei das einzige Mittel, mit dem ein Baby sein Unwohlsein mitteilen kann. Hunger, Schmerz, eine volle Windel, aber auch Frust oder Ärger werden durch Weinen ausgedrückt. Schreibabys erleben diese Gefühle besonders intensiv und verleihen ihnen deshalb auch besonders intensiv Ausdruck.


Schreibabys beruhigen

Patentrezepte gibt es nicht, aber verschiedene, zum Teil recht unkonventionelle Mittel, die ausprobiert werden können:

  • Schreibabys beruhigen sich oft im Tragetuch und schlafen dort stundenlang
  • Hopsen mit dem Baby im Arm auf einem Gymnastikball
  • Ein eingeschalteter Fön neben Babys Wiege (das Geräusch beruhigt das Kind – der heiße Luftzug sollte nicht in Richtung Kind gehen - passen Sie wegen einer möglichen Brandgefahr – Stichwort Überhitzung – auf)
  • Baby in der elektrischen Babyschaukel unterbringen
  • Babymassagen und Babyschwimmen

Weiterhin sollten organische Ursachen wie zum Beispiel das Kiss-Syndrom ausgeschaltet werden. Nach Rücksprache mit einem Arzt oder der Hebamme können auch homöopathische Mittel oder Bachblüten das Baby beruhigen. Keinesfalls dürfen einem Säugling Schlaf- oder Beruhigungsmittel verabreicht werden.

 

Hilfe von außen - Sozialpädiatrische Zentren

Wenn nichts hilft, dann gibt es als letzte Möglichkeit für hilfesuchende Eltern noch die sozialpädiatrischen Zentren, umgangssprachlich auch Schreiambulanzen genannt. Hier arbeiten Kinderärzte, Physiotherapeuten und Psychologen zusammen, um Kinder bis zu drei Jahren zu behandeln, die von sogenannten Regulationsstörungen betroffen sind. Bei Bedarf werden auch die Eltern psychologisch beraten. Die Erfolgsquote in solchen Zentren ist gut und rechtzeitig behandelte frühkindliche Regulations- und Beziehungsstörungen haben eine gute Prognose. Fragen Sie Ihren Kinderarzt nach dieser Möglichkeit.


Zum Weiterlesen:
http://www.schreibaby.de