Wer sich seiner Stärke bewusst ist, strahlt ganz automatisch mehr Selbstbewusstsein aus. Das gilt für Kinder ebenso wie für Erwachsene – und gerade Kinder haben es nötig. Selbstverteidigungskurse geben ihnen das nötige Selbstwertgefühl, das nötig ist, um sich nicht alles gefallen zu lassen.
Selbstverteidigung für Kinder
Erpressung und Mobbing in der Schule, Misshandlung, Missbrauch – ein Kind kann mit vielen Methoden unter Druck gesetzt werden. Kinder, die sich hilflos fühlen, igeln sich ein und erdulden das Unrecht, dass ihnen angetan wird. Ein Kind, das seine eigene Stärke erlebt hat, wird dagegen aufbegehren. Das soll nun nicht heißen, dass sich ein Kind körperlich mit einem Erwachsenen anlegen soll. In guten Selbstverteidigungskursen lernen Kinder in erster Linie eines: Du bist nicht machtlos! Sie lernen, sich zu behaupten und ihre eigenen Bedürfnisse zu artikulieren und durchzusetzen.
Selbstverteidigung für ein starkes Selbstbewusstsein
Ein häufiges Argument, das gegen Selbstverteidigung für Kinder ins Feld geführt wird, ist, dass ein Kind sich ohnehin nicht gegen einen Erwachsenen wehren kann und. Teilweise wird auch befürchtet, dass ein Kind sich überschätzen könnte und bei Gefahr zum Angriff übergehen würde, statt zu flüchten. Diese Sorgen sind unbegründet, denn ein gutes Selbstverteidigungstraining für Kinder zeigt einem Kind gleich mehrere Dinge: Es lernt tatsächlich Techniken, mit denen es sich gegen körperliche Gewalt wehren kann; gleichzeitig wird allerdings auch vermittelt, dass man immer abschätzen muss, ob man gegen den potentiellen Gegner eine Chance hat. Wichtiger und entscheidender ist jedoch, dass das Kind lernt, dass es eine gewisse Macht über das besitzt, was ihm widerfährt. Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelt es ein stärkeres Selbstbewusstsein, das ihm hilft, sich mit einem klar und deutlich formulierten „Nein“ abzugrenzen, wenn etwas geschieht, was ihm unangenehm ist. Darüber hinaus zeigen selbstbewusste Kinder eine Ausstrahlung, die es vor Hänseleien und Gewalt durch andere Kinder, aber auch vor Übergriffen Erwachsener schützt.
Welche Selbstverteidigungskurse gibt es?
Zum einen gibt es die klassischen Kampfsportvereine, in denen Kinder Judo, Taekwondo, Karate oder Aikido lernen. Allerdings liegt hier der Schwerpunkt meist nicht in der Selbstverteidigung, sondern eher in den sportlichen und ideologischen Aspekten asiatischer Kampfkunst. Spezielle Selbstverteidigungskurse für Kinder haben meist andere Ansätze: Es geht ganz klar darum, eigene Stärken zu erkennen, das Selbstbewusstsein zu verbessern und potentielle Konfliktsituationen rechtzeitig zu erkennen und auf sie zu reagieren. Weiterhin werden Strategien vermittelt, was Kinder, die in schwierige Situationen geraten, zu ihrer eigenen Rettung unternehmen können. Gute Kurse werden von speziell ausgebildeten Trainern durchgeführt und sind alters- und personenbezogen.
Was wollen Selbstverteidigungskurse den Kindern vermitteln?
Damit ein Selbstverteidigungskurs für das Kind effektiv und hilfreich ist, müssen bestimmte Inhalte vermittelt werden. Dies gilt für jede Altersklasse, die Art der Vermittlung muss an das Alter angepasst sein. Eltern, die ihr Kind zu einem Kurs anmelden möchten, sollten im Vorfeld abklären, ob folgende Punkte, Teil des Selbstverteidigungskurses sind:
- Verhalten fremden Personen gegenüber
- Was tun, wenn ein Auto neben dem Kind anhält?
- Vermeidung von Gefahrensituationen und Angriffen
- Wann darf ich mich wehren, wann laufe ich weg?
- Einfache Techniken zur Selbstverteidigung
- Ausweg aus der Opferrolle
Sprechen Sie am besten mit dem Trainer über die geplanten Inhalte und auch darüber, wie die Inhalte vermittelt werden. Günstig sind Gruppenübungen, Rollenspiele, Einzel- und Partnerübungen und Gespräche mit den Kindern.
Gerade auch für ängstliche Kinder können Selbstverteidigungskurse sehr hilfreich sein. Sie lernen ihre eigenen Möglichkeiten kennen und sie stellen fest, dass auch andere Kinder Angst haben. Mit einem guten Selbstverteidigungskurs helfen Sie Ihrem Kind, seine eigenen Möglichkeiten besser abschätzen zu können. Informationen über Kurse erhalten Eltern beim örtlichen Sportverein, bei der Volkshochschule oder beim Jugendamt.
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