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Eine Schwangerschaft verursacht Kosten - und fordert den werdenden Vater

Auch Männer werden schwanger - genauer gesagt: Der werdende Vater tut gut daran, sich auf eine veränderte Rolle in der Partnerschaft einzustellen. Nicht die Zweierbeziehung steht jetzt mehr im Mittelpunkt, sondern die Schwangere, bei der sich körperlich und seelisch vieles verändert. Dazu kommt eine weitere Herausforderung: Eine Schwangerschaft verursacht auch Kosten - die allerdings zu großen Teilen die Krankenkassen übernehmen. Es gibt zudem die Möglichkeit, damit die Steuerschuld zu reduzieren.

Zwischen Vorfreude und Sorge

Die schwangere Frau schwankt zwischen der Vorfreude auf das Kind und der Sorgen rund um das noch Ungeborene. So wechseln sich Zweifel mit Ängsten ab und der Mann ist in dieser Phase ein Fels, der diese Wellen abfängt. Er bietet den Halt, den die werdende Mutter jetzt nicht immer hat. Zuhören und Trösten heißen nun die männlichen Aufgaben. Der künftige Vater teilt die Euphorie der Schwangeren - ist aber die Stimme der Vernunft, wenn es allzu gefühlsbetont wird. Dazu kommen ganz konkrete Aufgaben des Lebensalltags, die jetzt dem Mann zufallen. Unter anderem sind das:

  • Bücken, Schleppen und Heben bei Einkauf und Hausarbeit
  • Pflege des Vorsorgeplaners mit allen Arzt- und Untersuchungsterminen
  • Entspannung für die Frau von Massage bis zur Lieblings-CD oder -DVD
  • Zuhören bei allen Themen der Schwangeren von Beschwerden bis Zukunftsplanung
  • Teamwork, denn: Nicht die Frau ist schwanger, die werdenden Eltern sind es.

 

Verständnis für verschiedene Phasen

Der werdende Vater hilft seiner Frau durch die verschiedenen Phasen einer Schwangerschaft. Dabei ist er auf immer wieder andere Weise gefordert. In den ersten Wochen gibt es Gefühlsschwankungen mit starken Emotionen und irrationalen Gedanken. Hier sind Verständnis und Ruhe gefragt. Es folgt nach etwa drei Monaten eine Phase der Entspannung. Die Schwangere bekommt wieder stabilere Emotionen, erträgt die körperliche Belastung noch problemlos. Jetzt stehen Spaziergänge und Zukunftsplanungen der werdenden Eltern auf der Tagesordnung. In den letzten Monaten vor der Geburt nimmt der Mann der künftigen Mutter so viele körperliche Arbeiten im Haushalt ab wie möglich. Er verwöhnt sie mit Massagen, zum Beispiel an den dicker werdenden Beinen. Der Mann wird übrigens hormonell nachweisbar auch schwanger. "Couvade-Syndrom" lautet das medizinische Fachwort dafür und es beschreibt, dass im Hormonspiegel des werdenden Vaters tatsächlich mehr weibliche Hormone zu finden sind.

 

Von der Umstandsmode bis zur Rückbildungsgymnastik

Ein Kind zu bekommen, kostet nicht nur Kraft und Liebe - sondern auch Geld. Die Liste der nötigen Anschaffungen beginnt bei der Umstandsmode für die werdende Mutter. Umstandshosen und -kleider sowie Schwangerschaftsoberteile finden sich im Internet-Shop. Gegen die Dehnungsstreifen bei der Schwangerschaft helfen Öle. Irgendwann im Laufe der Schwangerschaft stimmt der Eisenwert im Blut nicht mehr. Magnesium hilft gegen vorzeitige Wehen. Himbeerblättertee macht den Beckenboden weich. Schwangerschaftsyoga und Geburtsvorbereitungskurse - bei letzterem geht der Mann sinnvollerweise mit - sind die nächsten Posten. Fahrtkosten für die Termine beim Gynäkologen und der Hebamme halten sich in Grenzen. Die Rufbereitschaftspauschale für die Hebamme liegt bei etwa 500 Euro. Sie hält sich dann für die Hausgeburt bereit, wenn es jederzeit losgehen kann. Wochenbetteinlage, Stillhütchen, Binden, Brustwarzensalbe, Still-BHs, Stilleinlagen und mehr stehen an, wenn das Kind zur Welt kam. Mit den Rückbildungskursen endet dann die Phase der Mutterwerdung. Knapp 1500 Euro sind bis dahin für die hier aufgeführten Kosten zusammengekommen. Wenn man gerade nicht das Geld parat hat, kann man auch einen 1500 Euro Kredit aufnehmen.

 

Krankenkassen und Finanzamt helfen 

Die Kosten für alles medizinisch Notwendige bei Schwangerschaft, Geburt und Nachsorge übernehmen die Krankenkassen. Dabei gibt es Unterschiede zwischen privat und gesetzlich Versicherten und zwischen den verschiedenen Kassen. Insgesamt liegen Standards und Erfahrungswerte zu Grunde, wer Mehr oder Anderes wünscht, zahlt die Kosten dafür selbst. Zum Beispiel erstattet die Krankenkasse die Gebühr zum Geburtsvorbereitungskurs für die Mutter. Geht der Vater mit - was sehr sinnvoll ist - zahlt er selbst. Für alle selbst übernommenen Leistungen werden die Rechnungen gesammelt, denn: Steuerrechtlich betrachtet ist die Schwangerschaft eine Krankheit. Alle Aufwendungen dafür, die über die Erstattungen der Krankenkasse hinausgehen, lassen sich von der Steuerschuld absetzen. Kursgebühren, Fahrtkosten, Hebammen-Honorare, Integrierte Gesundheitsleistungen (IGel), Arzt- und Krankenhaus-Kosten für die Entbindung, Nachsorge und mehr sind beim Finanzamt abzugsfähig.

 

Fazit

Die Schwangerschaft ist es wunderbares Ereignis im Leben von Eltern und schweißt die Partnerschaft zusammen - wenn sie vernünftig gemeistert wird. Die meisten anfallenden Kosten tragen die Krankenkassen, alles darüber Hinausgehende und Selbstbezahlte mindert die Steuerschuld.

 

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