© Pavel Losevsky - Fotolia.com

Einkaufen mit Kind

Mit Kind einkaufen zu gehen, bedeutet für viele Eltern Stress pur. Die Kleinen wollen unbedingt in den Gängen verstecken spielen oder toben vor Wut, wenn sie etwas sehen und es nicht bekommen. Hier ist vor allem Gelassenheit erforderlich, damit der Einkauf nicht zum Horrortrip wird.

Mit Babys und Kleinkindern ist der Einkauf meist noch einigermaßen unspektakulär – wenn die Kleinen nicht gerade Hunger, Durst oder die Hosen voll haben. Je älter das Kind ist, desto mehr nimmt es seine Umwelt wahr und will erkunden, was ihm da so bunt und unbekannt entgegenblickt. Und es will Dinge haben, die es sieht – die Marketingabteilungen der Kaufhäuser und Supermärkte sind bestens auf das junge Publikum eingestellt und platzieren die Waren, die Kinder interessieren, an strategisch wichtigen Stellen.

 

Gelassenheit als erstes Gebot

 Sie sind gestresst, müde oder schlecht gelaunt? Dann sollten Sie wenn möglich den Einkauf ohne Ihr Kind durchführen. Denn Gelassenheit ist die oberste Bedingung, damit einkaufen mit Kind einigermaßen stressfrei ist. Wer sich hier Zeit nimmt, während des Einkaufs auch auf das Kind eingeht und dabei gute Laune hat, hat schon halb gewonnen. Denn dann ist Zeit für ein kleines Versteckspiel zwischen den Regalen oder geduldige Erklärungen, warum dieses oder jenes gerade nicht im Einkaufwagen landen soll. Leider ist der Einkauf manchmal unumgänglich – trotz Stress und schlechter Laune. Dann helfen folgende Tipps.

Wichtige Regeln beim Einkauf

  • Müde, hungrige und durstige Kinder können beim Einkauf extrem anstrengend sein. Beugen Sie vor und füttern Sie Ihr Kind vor dem Einkauf. Bei Kleinkindern, die im Einkaufswagen sitzen, kann ein Brötchen oder ein Keks es während dem Einkauf ablenken.
  • Gehen Sie wenn möglich dann einkaufen, wenn nicht so viel los ist. Am Samstag oder unter der Woche ab 16 Uhr sind die Supermärkte voll und der Einkauf ist doppelt stressig.
  • Manche Supermärkte arbeiten extrem mit psychologischen Werbetricks. Die Waren sind so angeordnet, dass sie den Kindern ins Auge stechen, besonders an der Kasse kann das anstrengend sein. In manchen Märkten gibt es allerdings Kinderkassen. Dort sind im Wartebereich extra keine Süßigkeiten aufgestellt.
  • Kinder, die im Kindersitz des Einkaufswagens sitzen, sehen nur verhältnismäßig wenig vom Warenangebot. Dementsprechend gering sind auch die Bedürfnisse, die geweckt werden.
  • Größere Kinder, die schon selbst laufen, können mithelfen: Wo ist das Mehl, wo der Käse. So wird aus dem Einkauf eine Art Schnitzeljagd, die dem Kind Spaß macht und es von dem verführerischen Angebot ablenkt.

Wutanfall beim Einkauf

Der echte Alptraum aller Eltern ist der Trotzanfall im Supermarkt. Ein Patentrezept, um diesen zu vermeiden, gibt es nicht. Allerdings können Sie während dem Einkauf und auch schon vorher verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  • Sprechen Sie bereits vorweg mit dem Kind und stellen Sie bestimmt Regeln auf, dass zum Beispiel das Kind beim heutigen Einkauf ein Eis bekommt, aber keine Spielsachen gekauft werden.
  • Beziehen Sie das Kind vorher mit ein, indem es den Einkaufszettel mitschreiben darf. Im Supermarkt sollten Sie so konsequent wie möglich bleiben – egal, was andere denken oder sagen. Verhandeln Sie nicht mit dem Kind, sondern versuchen Sie es abzulenken, indem Sie es um Hilfe bitten: Wo sind die Tomaten, wo der Reis?
  • Wenn sich Ihr Kind schreiend am Boden wälzt, sollten Sie gelassen bleiben. Das kommt in den besten Familien vor und auch wenn es peinlich ist - Konsequenz hilft Ihnen hier weiter und sorgt dafür, dass die nächsten Einkäufe ruhiger werden.
  • Auch das Belohnungssystem kann helfen. Ist das Kind ausgerastet, dann darf es anschließend keine Runde mit dem kleinen Auto am Ausgang fahren. Das dürfen nur brave Kinder.

Einkaufen mit Kind kann stressig sein. Aber versuchen Sie auch einmal, diese Alltagstätigkeit unter einem anderen Licht zu sehen: Als gemeinsame Aktion mit dem Kind, die nicht nur lästige Pflicht ist, sondern auch Spaß machen kann.

 

Zum Weiterlesen:
http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article3398617/Kinder-beeinflussen-Einkauf-staerker-als-gedacht.html