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Kinder im Krankenhaus - eine Herausforderung für Eltern und Kind

Steht einem Kind ein Krankenhausaufenthalt bevor, ist das für Eltern und Kind eine beängstigende Vorstellung. Das Kind weiß nicht, was auf es zukommt, die Eltern machen sich Sorgen, ob die Versorgung und Betreuung im Krankenhaus gut ist. Damit Ihr Kind den Aufenthalt auch psychisch unbeschadet übersteht, ist eine gute Vorbereitung wichtig.

Müssen Kinder für längere Zeit ins Krankenhaus, ist das oft die erste Trennung von den Eltern. Besonders kleinere Kinder können hier psychische Schäden davontragen, aber auch für Kinder, die bereits im Grundschulalter sind, ist die Situation belastend. Die Umgebung ist fremd und das Kind hat Angst vor den Schmerzen und vor dem Alleinsein.


Muss der stationäre Aufenthalt wirklich sein?

Diese Frage sollten sich Eltern vor allem anderen beantworten. Es gibt Fälle, da steht ein Krankenhausaufenthalt nicht zur Diskussion, zum Beispiel bei einer Nierentransplantation oder anderen schweren Eingriffen. Manchmal gibt es aber auch Alternativen, die den Aufenthalt verkürzen oder sogar überflüssig machen können. Holen Sie eventuell eine zweite Arztmeinung ein und prüfen Sie verschiedene Möglichkeiten.


Krankenhausaufenthalt von Kleinkindern

Bei Kindern unter fünf Jahren sollten Eltern darauf bestehen, dass ein Elternteil ständig beim Kind bleiben kann – auch nachts. Kinder in diesem Alter verstehen kaum, warum sie von den Eltern getrennt werden und die Erfahrung, nachts in einem Krankenhauszimmer zu schlafen, kann echte traumatische Schäden anrichten. In vielen Krankenhäusern gibt es mittlerweile Eltern-Kind-Zimmer, um dies zu ermöglichen. Darüber hinaus sollten Sie Ihr Kind gründlich auf den Aufenthalt im Krankenhaus und die anstehenden Behandlungen vorbereiten. Erklären Sie ihm in altersgerechter Form, warum es ins Krankenhaus muss und was dort passiert. Vor allem sollten Sie selbst Vertrauen ausstrahlen und dieses Ihrem Kind auch vermitteln. Besonders in Stresssituationen sind Kinder feinfühlig und orientieren sich an der Gefühlslage der Eltern.

Meist sind Krankenhausaufenthalte längerfristig geplant, so dass Sie genügend Zeit haben, um mit Ihrem Kind auf die Situation hinzuarbeiten. Zur Unterstützung sind oft Kinderbücher, die das Thema behandeln, hilfreich. Auch ein Besuch im Krankenhaus und eine erste Kontaktaufnahme mit den Schwestern oder dem Arzt kann dem Kind zumindest das Gefühl der Ungewissheit nehmen. Beantworten Sie alle Fragen, die Ihr Kind stellt, so ehrlich und verständlich wie möglich. Es hat ein Recht darauf zu wissen, dass es krank ist und was nötig ist, damit es wieder gesund wird. Dies ist vor allem deshalb wichtig, damit Ihr Kind sich nicht bestraft fühlt.


Vorbereitung von älteren Kindern

Schulkinder haben meist schon irgendwelche Erfahrungen mit dem Krankenhaus gemacht – meist keine positiven. Wenn es Todesfälle in der Familie gab, dann verbindet es diese eventuell mit dem eigenen Krankenhausaufenthalt. Wenn ein Kind bereits erlebt hat, dass ein enger Familienangehöriger im Krankenhaus war, kennt es das Gefühl des Verlustes und weiß noch, wie krank und elend derjenige ausgesehen hat. Diese unguten Gefühle verbinden sich mit der eigenen Angst und nähren sie. Kinder wehren sich dann oft mit Händen und Füßen dagegen, selbst im Krankenhaus zu landen.

Noch einmal: Gespräche sind wichtig. Erklären Sie Ihrem Kind alles ganz genau und seien Sie dabei so ehrlich wie möglich. Ihr Kind wird eine Lüge spüren und dadurch noch mehr verunsichert werden. Hören Sie sich die Ängste und Sorgen Ihres Kindes an und reagieren Sie so gut wie möglich darauf.


Die Einweisung

Am Tag der Krankenhauseinweisung sind alle aufgeregt und ängstlich. Die Koffer sollten schon vorher gepackt werden. Suchen Sie mit dem Kind zusammen aus, welche Bücher, Kuscheltiere oder Spiele mit ins Krankenhaus sollen. Wichtig ist, dass Sie hier Zuversicht ausstrahlen, die echt ist. Gekünstelte Fröhlichkeit oder eine Abschwächung der Situation helfen Ihrem Kind nicht. Es ist ernst – Ihr Kind hat Angst und Sorgen und will in diesen Gefühlen respektiert werden. Trösten und halten Sie es, so gut es Ihnen möglich ist.

Am Anfang steht meist die Besichtigung des Zimmers. Die Kleidung wird in den Schrank geräumt, man richtet sich ein. Sorgen Sie dafür, dass das sterile Krankenzimmer möglichst schnell wohnlich wird. Das kann durch das Stofftier auf dem Bett oder ein Bild von der Familie auf dem Nachttisch passieren. Persönliche Kleinigkeiten dienen dem Kind als Anker und erinnern es daran, dass es ein zuhause hat und dieses Zimmer nur auf Zeit als Aufenthaltsort dient.

Anschließend finden die ersten Voruntersuchungen statt: Blutentnahmen, Urinproben, Ultraschall. Sie sollten jetzt unbedingt bei Ihrem Kind bleiben. Damit bieten Sie zum einen liebevolle Unterstützung für Ihr Kind, zum anderen bekommen Sie ein erstes Gefühl dafür, wie das Personal mit Ihrem Kind umgeht und wie es auf die Situation reagiert.


Kinderpflege-Krankengeld

Vom Arbeitgeber aus haben Eltern einen Anspruch auf eine bezahlte Krankschreibung, wenn Ihre Kinder unter zwölf Jahren sind. Dies legt der Gesetzgeber fest. Pro Elternteil sind dies 10 Tage im Jahr, sind mehrere Kinder vorhanden ist die Anzahl der Tage auf insgesamt 25 pro Elternteil begrenzt. Alleinerziehende erhalten dementsprechend pro Kind 20 bzw. maximal 50 Tage.

Eltern sollten prüfen, ob der Bezug von Kinderpflege-Krankengeld möglich ist. Dazu müssen verschiedene Bedingungen erfüllt sein. So muss zum Beispiel ein Anspruch auf Krankengeld vorhanden sein und das Kind im Haushalt des Versicherten leben. Das Höchstalter des Kindes beträgt 12 Jahre. Gegenüber dem Arbeitgeber darf kein Anspruch auf bezahlte Freistellung bestehen und durch die Betreuung des Kindes muss der Versicherte einen Verdienstausfall erleiden. Beantragt wird das Kinderpflege-Krankengeld bei der Krankenkasse unter Vorlage eines ärztlichen Attestes über die Notwendigkeit der Betreuung und einer Bescheinigung des Arbeitgebers, dass kein Gehalt für die Zeit der Freistellung gezahlt wird.

Egal wie sehr Sie Ihr Kind unterstützen, ein Krankenhausaufenthalt, vor allem wenn er länger dauert, ist eine Belastung für Ihr Kind und für die ganze Familie. In den Krankenhäusern sind Psychologen und der Kliniksozialdienst kompetente Ansprechpartner, darüber hinaus können Sie sich auch an caritative Einrichtungen oder Familienberatungsstellen wenden.

 


Zum Weiterlesen:
http://www.betanet.de/betanet/soziales_recht/Kinder-im-Krankenhaus-250.html
http://www.onmeda.de/ratgeber/kindergesundheit/tipps/eltern/krankenhaus.html
http://www.betanet.de/betanet/soziales_recht/Kinderpflege-Krankengeld-220.html