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Kinderwagen im Test – Welche Modelle sind empfehlenswert?

Ohne Kinderwagen geht es kaum. Auf dem Markt sind viele Modelle vom Billligflitzer bis zur Luxuskarre. Doch welcher Kinderwagen ist nun geeignet? Orientierung verschaffen Testergebnisse in Fachzeitschriften, die allerdings an einigen Kinderwagen zu Recht kein gutes Haar lassen.

An einen guten Kinderwagen werden viele Anforderungen gestellt. Er muss auf Asphaltbürgersteigen ebenso flüssig laufen wie auf Waldwegen, sollte sich leicht zusammenklappen lassen und leicht zu schieben sein. Darüber hinaus muss ein Kinderwagen jedoch noch andere Kriterien erfüllen – unter anderem auch an die Schadstofffreiheit der verwendeten Materialien. Und da sieht es düster aus, wie ein Test der Zeitschrift Ökotest ergibt.

 

Kinderwagen im Test – die wichtigsten Kriterien

Was wünscht man sich von einem Kinderwagen? Bereits vor dem Kauf sollte man sich Gedanken darüber machen, was man vom Kinderwagen erwartet und welche Kriterien das Gefährt erfüllen muss, um den eigenen Geschmack zu treffen und fürs Baby geeignet zu sein. Schließlich ist der Kinderwagen in den ersten zwei bis drei Lebensjahren häufiger Begleiter in allen möglichen und unmöglichen Lebenslagen. Eine Checkliste hilft, die einzelnen Kinderwagenmodelle auf Herz und Nieren zu prüfen:

 

  • Achten Sie, vor allem wenn der Kinderwagen oft im Auto verladen werden muss, darauf, dass er sich leicht zusammenklappen und wiederaufbauen lässt. Natürlich muss er auch in den Kofferraum passen. Bedenken Sie, dass wahrscheinlich hauptsächlich Ihre Partnerin das Gefährt wuchten muss. Es sollte also nicht zu schwer sein.
  • Wer viel auf Wald- und Feldwegen unterwegs sein will, braucht einen Kinderwagen, der stabil ist und auch mal durchgeschüttelt werden kann, ohne gleich aus dem Leim zu gehen.
  • Der zusammengebaute Kinderwagen sollte sich leicht schieben und lenken lassen. Wendig und kompakt muss ein Wagen sein, mit dem man sich auch zwischen den Regalreihen von Supermärkten bewegen will.
  • Die ersten sechs Monate liegen die Babys in der Tragschale, danach wird der Sitz genutzt. Dieser sollte leicht und mehrfach verstellbar und gut gepolstert sein. Ein Kinderwagen sollte für ein Gewicht bis 20 Kilogramm ausgelegt sein.
  • Ist die Tragetasche groß genug, so dass auch sechsmonatige Babys noch bequem darin liegen können?
  • Dreirädrige Kinderwägen sind voll im Trend. Wichtig ist ein stabiles und gut gelagertes Vorderrad. Trotzdem besteht die Gefahr, dass es an Bordsteinkanten wegknickt.
  • Die Bezüge sollten sich gut abnehmen und leicht reinigen lassen. Zu helle Stoffe schmuddeln schnell ein.

 
In vielen Bezugsstoffen und Kinderwagenmaterialien verstecken sich Schadstoffe. Die Belastung hält sich zwar innerhalb der gesetzlichen Grenzen, trotzdem sollte man gut überlegen, ob man den kindlichen Organismus damit belasten möchte. Gebrauchte Kinderwägen, bei denen die Schadstoffe schon zum großen Teil abgedampft sind, können eine Alternative darstellen.

 

Versteckte Schadstoffe im Kinderwagen erkennen – Immer der Nase nach

Die Schadstoffe, die sich in den Teilen des Kinderwagens verstecken, sind meist gar nicht so schwer aufzuspüren. Meist merkt man es schon am Geruch. Kontrollieren Sie alle Teile, insbesondere die Stoffbezüge. Riechen Sie sehr streng und chemisch, können Sie davon ausgehen, dass der Schadstoffgehalt höher ist, als ihrem Kind gut tut. Weiche Kunststoffteile, wie zum Beispiel die Schiebegriffe, können ebenfalls schädliche Inhaltsstoffe enthalten. Alles, was schwarz und weich ist, ist verdächtig, denn es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit aus billigem PVC mit Weichmacher hergestellt.

 

Kinderwagen im Test – aktuelle Ergebnisse der Zeitschrift Ökotest

Im letzten Test der Zeitschrift Ökostest wurden zehn Kinderwagen geprüft. Nur drei davon können empfohlen werden und auch diese erreichten nur die Gesamtnote befriedigend. Diese enttäuschende Bewertung resultierte immer aus einer Schadstoffbelastung, die Ökotest als zu hoch einschätzte. In der Handhabung schnitt nur ein einziges Modell mit der Note „sehr gut“ ab, das mit 790 Euro auch das teuerste von allen ist.

Insgesamt sind die Ergebnisse zum Kopfschütteln. Neben der Schadstoffbelastung, die bei allen Kinderwagen deutlich zu hoch ist, mangelt es an der Alltagstauglichkeit: Einige Modelle passen nicht durch schmale Türen, andere lassen sich in der Griffhöhe nicht so verstellen, dass auch größere Menschen den Wagen bequem schieben können. Schließlich sind sogar Modelle im Umlauf, bei denen sich die Kinder an den Haltegurten erdrosseln können, scharfe Kanten bergen Verletzungsgefahren.

Einen guten Kinderwagen zu finden, ist also schwerer als gedacht. Wer die finanziellen Möglichkeiten hat, kann sich im ökologischen Handel umschauen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Materialien IVN- und GOTS-zertifiziert sind, das sind die anerkannten Gütesiegel im Bio-Bereich. Auf Billigmodelle sollte so oder so verzichtet werden. Sie sind echte Dreckschleudern, was die Schadstoffbelastung angeht. Zusätzlich bieten sie oft wenig Liege- und Sitzkomfort und sind schneller kaputt, als Ihr Kind laufen kann.

Die aktuellen Kinderwagen im Test der Zeitschrift Ökotest finden Sie hier:
http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=97947;bernr=07;co