„Dreck fressen ist gesund“ diesen markigen Spruch kennen vielleicht einige Eltern noch aus ihrer eigenen Kindheit. Heute ist die Einstellung von Eltern oft genau das Gegenteil und sie übertreiben es mit der kindlichen Hygiene. Dabei sind Keime wichtig für die Entwicklung des kindlichen Immunsystems und eine „natürlich dreckige Lebensweise“ beugt Allergien und Asthma vor.
Wie viel Hygiene braucht ein Kind?
Für die normale Hygiene in einem Haushalt mit Kleinkindern gelten folgende Grundsätze:
- Die Verwendung von antibakteriellen Reinigungsmitteln und Desinfektionsmitteln ist nicht nötig.
- In der Küche muss Hygiene allerdings großgeschrieben werden. Denn verdorbene Nahrungsmittel und Schimmelpilze können Krankheiten auslösen. Besonders keimbelastet sind Geschirrtücher und Schwämme, diese sollten häufig ausgetauscht werden.
- Milchfläschchen für Säuglinge sollten nicht allzu weit im Voraus zubereitet werden, da die Keimbelastung sonst zu hoch wird. Maximaler Zeitraum ist eine Stunde.
- Dasselbe gilt für Babynahrung. Auch diese sollte nicht längere Zeit warmgehalten und auch nicht wieder aufgewärmt werden.
- Im WC-Bereich sollte auf Sauberkeit geachtet werden, Kinder sollten sich nach dem Toilettengang die Hände waschen. Desinfektionsmittel sind hier in der Regel ebenfalls nicht nötig.
Beim Spielen gilt folgendes: Es schadet einem Kind nichts, wenn es Sand isst oder aus der Pfütze trinkt – wenn der Ort nicht durch Tierfäkalien belastet ist, die Würmer verbreiten können. Spätestens ab einem Alter von vier Jahren können Eltern dann ohnehin darauf vertrauen, dass Ihr Kind erkennt, was Dreck ist und was ungefährlich ist.