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Kita oder Tagesmutter – Vor- und Nachteile der Varianten

In der Regel müssen heute beide Elternteile arbeiten, um den Lebensunterhalt einer Familie zu decken. Für die Fremdbetreuung des Kindes gibt es dann – außer es gibt freundliche und verfügbare Großeltern – zwei Möglichkeiten, nämlich eine Kita oder eine Tagesmutter. Beide Varianten haben Vor- aber auch Nachteile, die berücksichtigt werden wollen.

Der Großteil der Kinder geht in die Kinderkrippe oder den Kindergarten. Nicht nur im Zuge der knappen Betreuungsplätze entdecken immer mehr Eltern auch die Tagesmutter als gleichwertige Alternative. Denn besonders für die Kleinsten hat diese Betreuungsform so einige Vorteile. Bei beiden Varianten ist wichtig, dass sowohl Eltern als auch Kind sich möglichst uneingeschränkt wohlfühlen.


Kinderkrippe oder Kindergarten

In der Kinderkrippe werden je nach Einrichtung Säuglinge bereits ab einem Alter von drei Monaten betreut. Die Einrichtung ist auf die Kleinsten ausgerichtet, häufig können stillende Mütter in Arbeitspausen vorbeikommen, um Ihr Kind zu versorgen. In vielen Einrichtungen werden die Betreuungszeiten flexibel gehandhabt, so dass das Wohl des Kindes an erster Stelle steht. Es gibt selbstverständlich eine intensive Betreuung und geeignete Schlaf- und Ruhemöglichkeiten. In der Regel können Eltern ihr Kind unbesorgt in eine Kinderkrippe geben, denn öffentliche Einrichtungen werden auf ihre Qualität hin überprüft. Ab einem Alter von zwei bis drei Jahren erfolgt dann der Wechsel in den Kindergarten. Teilweise ist dieser im gleichen Gebäude oder es gab ohnehin eine gemischte Einrichtung mit Krippe und Kindergarten. Da die Kindertagesstätten oft auf lange Zeit ausgebucht sind, empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung. Im Kindergarten gibt es feste Zeiten, zu denen ein Kind gebracht und wieder abgeholt wird.


Vorteile von Kinderkrippe und Kindergarten

  • Kontakt mit anderen Kindern
  • Zuverlässige Qualität bei öffentlichen Einrichtungen
  • vergleichsweise preisgünstige Unterbringung des Kindes
  • Interessante Beschäftigungsmöglichkeiten und Lernanregungen werden geboten
     

Nachteile von Kinderkrippe und Kindergarten

  • schüchterne Kinder gehen leicht unter oder sind überfordert
  • lange Wartezeiten auf einen Platz
  • häufig feste und unflexible Betreuungszeiten (speziell im Kindergarten)
  • häufig nur Vollzeitplätze verfügbar

 

Die Tagesmutter (oder der Tagesvater)

Tagesmütter und -väter betreuen eine geringe Anzahl an Kindern in den eigenen Räumen. Wer als Tagesmutter arbeiten will, muss eine gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung absolvieren und die geeigneten Räumlichkeiten vorweisen können. Unterstützt werden Aus- und Weiterbildung von den Jugendämtern, mindestens muss eine Qualifizierungsmaßnahme vorgewiesen werden, die in 160 Unterrichtsstunden Wissen rund um Betreuung und Pflege vermittelt. Ideal ist, wenn die Tagesmutter auf eine Ausbildung als Erzieherin oder Pädagogin hinweisen kann. Die Tagesmutter betreut in der Regel zwei bis fünf Kinder in gleichen oder verschiedenen Altersgruppen.


Vorteile der Tagesmutter

  • Qualifizierte Betreuung
  • Kleine Gruppen
  • persönliche Bezugsperson für das Kind
  • flexible Zeiteinteilung, nach Absprache auch Betreuung abends oder am Wochenende möglich


Nachteile der Tagesmutter

  • meist höhere Kosten
  • Schwierigkeiten bei Suche und Beurteilung
  • nicht immer werden alle Kosten übernommen
  • stärkere „Formung“ der Persönlichkeit des Kindes
  • Qualität ist ausschließlich abhängig von der betreuenden Tagesmutter
     

Ob Kita oder Tagesmutter – die Entscheidung fällt oft nicht leicht. Generell sollten Vertrauen und Sympathie die Hauptkriterien bei der Auswahl der Kinderbetreuung sein. Wird eine Tagesmutter gewählt, dann sollten Sie vorab intensiv über Erziehungsmethoden und auch Wertvorstellungen sprechen, denn Ihr Kind wird durch die Individualbetreuung sicher stärker geprägt und beeinflusst werden als es in der Kindertagesstätte der Fall ist.