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(Kein) Geheimnis einer glücklichen Partnerschaft

In der Anfangsphase einer Beziehung ist die Welt meist noch in Ordnung. Der Himmel hängt voller Geigen und Probleme gibt es fast nie. Langeweile? Fehlanzeige! Doch mit der Zeit ändert sich das. Der Alltag hält Einzug und mit ihm die Routine. Kann man dem entfliehen?

Wohl nirgendwo sonst zeigen sich die Stärken und Schwächen eines Menschen so deutlich, wie in einer Partnerschaft. Was uns zu Beginn attraktiv erschien, wird gewöhnlich. Und was wir anfangs großzügig toleriert haben, belastet einfach nur noch. Das ist es, was wir „Alltag“ nennen.

 

Wer heute noch denkt, eine Beziehung ist ein Selbstläufer und funktioniert von ganz allein, der ist entweder eingefleischter Single oder wird es bald sein. Eine Partnerschaft auf lange Sicht zu erhalten ist nicht nur ein Vergnügen, sondern bedeutet auch, Arbeit zu investieren und sie ständig neu zu beleben.

Einfach … schön!

Die folgenden Gedanken beinhalten keine Patentrezepte oder die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Es sind einfache Dinge, die fast jeder kennt und die wir uns lediglich von Zeit zu Zeit ins Gedächtnis rufen sollten.

1. Erinnern Sie sich bitte an den Beginn Ihrer Partnerschaft. Sie haben sicher über Ihre Ziele, Wünsche und Träume gesprochen. Vieles hat sich vielleicht erfüllt, anderes blieb bisher unerreicht. Es ist wichtig, sehr wichtig sogar, sich hin und wieder über die gemeinsame Lebensplanung auszutauschen. Situationen ändern sich und damit auch die Vorstellungen vom ganz großen gemeinsamen Glück. Auch wenn es vielleicht abgedroschen klingt: Miteinander zu reden ist die Basis einer guten Partnerschaft. Sprechen Sie mit Ihrem Partner über Ihre Erlebnisse und Gedanken, über das, was sie bewegt. Denn auch wenn die gemeinsame Beziehung noch so gut funktioniert - ein Hellseher ist ihr Partner mit Sicherheit nicht.
Übrigens, eine amerikanische Studie hat festgestellt, dass ein amerikanisches Paar im Durchschnitt nach 15 Ehejahren täglich weniger als fünf Minuten miteinander redet. Unglaublich, oder?

2. Im Laufe der Zeit gewöhnen wir uns an das, was der Partner für uns tut und betrachten es als normal. Alles, was er nicht tut, so wie wir das gerne hätten, filtern wir heraus und kritisieren es. Dieser Vorgang ist nicht ungewöhnlich und wohl in jeder längeren Beziehung zu beobachten. Leider bekommen wir so aber auch eine immer negativere Einstellung unserem Partner gegenüber. Und das ist gar nicht gut.

Vielleicht hilft es in diesem Fall, den eigenen Partner auch einmal mit anderen zu vergleichen, um die eigene negative Meinung mit etwas Abstand zu sehen. Denn so korrigieren Sie mögliche unrealistische Erwartungen, die Sie an ihn stellen.

Ganz sicher wirken sich aber Komplimente oder ein Lob positiv auf jede Partnerschaft aus, denn diese erzeugen immer ein gutes Gefühl. Vom liebevollen Kuss bis hin zum neckischen Klaps auf den Hintern können Sie das auch schon mit kleinen Gesten ausdrücken. Ein kleines „Dankeschön“ tut keinem weh, selbst wenn es nur um ganz banale Dinge geht. Denn schließlich tut Ihr Partner diese alltäglichen Aufgaben auch für Sie.

3. Gerade in der ersten Zeit des Kennenlernens nehmen wir uns viel Zeit, um uns unserem Partner so attraktiv wie möglich zu präsentieren. Von der adretten Kleidung bis hin zum sorgsamen Styling der Haare haben wir nichts unversucht gelassen, um unseren Partner zumindest äußerlich zu beeindrucken und für uns zu gewinnen. Und wie sieht`s heute aus? Meist dominiert der Hausanzug, idealerweise kombiniert mit bequemen Hausschuhen. Wer es sportlicher mag, schlüpft in den Jogginganzug und sorgt mit den allseits beliebten Adiletten für ein weiteres modisches Ausrufezeichen. Natürlich ist das bequem, keine Frage. Aber es ist nicht mehr aufregend. Und schon gar nicht sexy. Wie wäre es deshalb, wenn Sie sich von Zeit zu Zeit wieder einmal mit Ihrem Partner verabreden? Ob nun zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant oder auch daheim. Wichtig ist nur, dass Sie sich bewusst darauf vorbereiten - so wie in „alten“ Zeiten. Auch damit können Sie dem Anderen zeigen, wie wichtig er noch immer für Sie ist.

4. Auch in einer festen Partnerschaft ist es wichtig, den eigenen Interessen und Vorlieben nachzugehen. Damit machen Sie sich auch wieder interessant für Ihren Partner und sorgen für neuen Gesprächsstoff. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Sie damit auch der partnerschaftlichen Abhängigkeit entfliehen können. Denn Sie bekommen so auch Bestätigung von anderen Menschen und nicht nur ausschließlich von Ihrem Partner. Der eigene Freundeskreis oder eigene Aktivitäten verschaffen nicht nur Abwechslung, sondern tragen auch viel zur persönlichen Ausgeglichenheit bei.

5. Gerade junge Eltern wünschen sich nach einiger Zeit, auch einmal etwas ohne den kraftraubenden Nachwuchs zu unternehmen. Der romantische Kurzurlaub ist zwar eine schöne Vorstellung, aber leider nicht immer bezahlbar. Kinder sind ein teures Vergnügen - wer wüsste das nicht?
Planen Sie dennoch in (un)regelmäßigen Abständen ein gemeinsames Wochenende als Paar ein.
Auch wenn Sie letztlich „nur“ zu Hause bleiben. Die Großeltern oder Freunde sind sicherlich gern bereit, Ihre Sprösslinge für diese Zeit zu beherbergen. Und wenn Sie das geregelt haben, heißt es nur noch: Genießen Sie Ihre Zweisamkeit …

An dieser Stelle ließen sich noch viele weitere Punkte aufzählen, um Ihrer Partnerschaft einen neuen Kick zu geben. Aber sicher fallen Ihnen selbst genug Alternativen ein.
Eines sollte jedoch immer gelten: Alles - nur nicht langweilig!

Ohne Arbeit kein Vergnügen

Eine Partnerschaft funktioniert nicht automatisch und auch die Liebe hält ohne unser Zutun nicht ewig an. Denken Sie doch beispielsweise mal an Ihren Job. Auch da ist es wichtig, sich ständig weiterzubilden, um gute Leistungen zu bemühen oder sich ein gutes Arbeitsklima zu verschaffen.
In einer Beziehung, die auf lange Sicht funktionieren soll, ist das nicht anders und sogar weit wichtiger. Jobs kommen und gehen, doch Ihren Traumpartner finden Sie vielleicht nur einmal im Leben.

Das Positive zu erhalten und mit den Schwächen so gut wie möglich zu leben – das ist eine Erfolgsformel für das Gelingen der Partnerschaft. Auch die Fähigkeit, gemeinsam Probleme zu lösen, wird von vielen Paaren als wichtiger Faktor für partnerschaftliche Zufriedenheit angesehen. Und das funktioniert am besten, wenn beide Partner sich wohlfühlen.

Beleben Sie Ihre Partnerschaft und Sie werden feststellen, dass Ihnen vieles leichter von der Hand geht. Wie damals ist das Gras dann etwas grüner, der Himmel etwas blauer und der Alltag etwas leichter.
Und eventuell hören Sie dann sogar die Geigen von einst wieder. Vielleicht etwas leiser, aber mit der gleichen, wunderschönen Melodie …

 

Zum Weiterlesen:
http://www.partnerschaft-beziehung.de/Beziehung.html
http://www.partnerschaft-beziehung.de/Liebe-Partnerschaft-Irrtum.html