Frau ist traurig
Die vorzeitige Menopause kommt für Frauen völlig überraschend und stellt ihr Leben nach der Diagnose auf den Kopf. Bildquelle: Foundry / pixabay.com

Wenn Frauen vorzeitig in die Wechseljahre kommen

Vorzeitige Wechseljahre bzw. das verfrühte Eintreten der Menopause kann Frauen vor große Probleme stellen. Leiden sie unter der sogenannten prämaturen Ovarialinsuffizienz, wie die vorzeitige Menopause auch genannt wird, sinkt die Wahrscheinlichkeit, noch Kinder kriegen zu können, rapide ab. Bei etwa 12 Prozent der Frauen wird die Diagnose gestellt – nicht selten stellt sie auch eine Beziehung auf eine harte Probe.

Das sind die verschiedenen Formen der prämaturen Ovarialinsuffizienz 

Wenn sich Frauen von jetzt auf gleich mit dem Problem auseinandersetzen müssen, dass ihre Wechseljahre verfrüht einsetzen und sie möglicherweise nie mehr Kinder bekommen können, trifft das viele zunächst wie ein Schlag. 

Die vorzeitige Menopause firmiert auch unter dem Begriff "Climacterium praecox" oder „prämature Ovarialinsuffizienz“ und beschreibt per definitionem das Erlöschen der Eierstockfunktion vor Erreichen des 40. Lebensjahres. 

Es gibt vier verschiedene Formen dieser Erkrankung: 

1.    Primäre Ovarialinsuffizienz
2.    Sekundäre Ovarialinsuffizienz 
3.    Hypothalamische Ovarialinsuffizienz 
4.    Hypophysäre Ovarialinsuffizienz 

Die erste Variante ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Veränderung der Eierstöcke selbst vorliegt, während sie bei der zweiten funktionstüchtig sind und andere organische Ursachen in Betracht kommen. Bei der dritten liegt eine Funktionsstörung des Hypothalamus im Gehirn vor, bei der vierten eine solche der Hirnanhangdrüse. 

 

Diese Auswirkungen hat das Vorliegen einer prämaturen Ovarialinsuffizienz 

Je nach Form sind die Ursachen verschieden und reichen von genetischen Dispositionen über Entzündungen und Tumore bis hin zu psychischen Problemen. 

Die Auswirkungen bzw. Symptome einer Ovarialinsuffizienz sind ähnlich vielfältig und sie können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Charakteristisch ist das Auftreten eines unregelmäßigen Menstruationszyklus'. Liegen schwere Formen vor, bleibt er komplett aus und es findet kein Eisprung mehr statt. 

Frauen büßen in der Regel ihre Fruchtbarkeit ein – nur bei zehn Prozent der nicht behandelten Betroffenen tritt innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren trotzdem noch eine Schwangerschaft ein. 

Weitere mögliche Symptome der Ovarialinsuffizienz inkludieren unter anderem: 

  • Hitzewallungen
  • Scheidentrockenheit 
  • Antriebsschwäche 
  • Ausbleibende Libido 
  • Schlafstörungen 

 

Behandlungsmöglichkeiten beseitigen Symptome und erfüllen Kinderwunsch 

Da nicht nur diese Symptome für betroffene Frauen sehr belastend sein können, sondern ein unerfüllter Kinderwunsch im schlimmsten Fall eine Gefahr für eine ansonsten gut funktionierende Beziehung darstellen kann, sollte die Ovarialinsuffizienz immer adäquat behandelt werden. 

Initial ist zu konstatieren, dass die Therapieform je nach Form unterschiedlich ausfällt. In Bezug auf die primäre Variante lässt sich sagen, dass diese irreversibel ist. Deshalb kann die geringe Wahrscheinlichkeit, doch noch schwanger zu werden, nur mithilfe der Eizellspende erhöht werden – diese ist allerdings in Deutschland verboten.  

Was die oben erwähnten, übrigen Symptome anbelangt, sollte vor dem 40. Lebensjahr eine Hormontherapie in Betracht gezogen werden, um die fehlenden weiblichen Sexualhormone zu ersetzen, da diese im Organismus zahlreiche wichtige Aufgaben erfüllen. Das künstlich hergestellte Ethinylestradiol wird dabei entweder per Pflaster oder in Tablettenform im Rahmen der Therapie verwendet. 

 

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