Vor allem in den ersten Lebensmonaten tun Babys hauptsächlich drei Dinge: Essen, Schlafen und in die Windeln machen. Dementsprechend nimmt das Wickeln einen nicht unerheblichen Teil der Beschäftigung mit dem Kind ein. Frauen lernen das Wickeln schnell –Väter auch. Nach wenigen Malen ist der Vorgang Routine.
Babys wickeln – Gebrauchsanweisung für junge Väter
Bevor es mit dem Wickeln losgeht, sollte man sich die nötige „Ausrüstung“ in erreichbarer Nähe deponieren. Meist ist das bereits eingerichtet: Der Wickeltisch bzw. die Wickelkommode ist eines der wichtigsten Einrichtungsgegenstände für Babys. Sind die Babys noch sehr klein, dann leistet eine Wärmelampe über dem Wickelplatz gute Dienste. Denn oft ist das Schlafzimmer oder das Bad der Ort, an dem Baby gewickelt wird. Dort herrschen in vielen Haushalten eher niedrige Temperaturen. Die Wärmelampe erzeugt schnell und punktuell Wärme dort, wo sie gebraucht wird.
Achten Sie immer darauf, dass Ihre Fingernägel möglichst glatt und ohne scharfe Kanten sind, auch eventuellen Schmuck sollten Sie abnehmen, da die empfindliche Babyhaut leicht verletzt werden kann.
Utensilien am Wickeltisch
Am Wickeltisch selbst sollten folgende Utensilien bereitliegen:
- Küchenrolle fürs „Grobe“
- Feuchttücher oder eine Schüssel mit warmem Wasser und ein weicher Waschlappen
- Babytücher aus Papier oder ein weiches Handtuch
- Wund- oder Pflegecreme
- Spielzeug oder ein Mobile über dem Wickeltisch um das Baby zu beschäftigen, während es gewickelt wird
- Wäsche zum Wechseln
- Frische Windeln
- Ein Windeleimer für gebrauchte Windeln
Stellen Sie fest, dass etwas fehlt, ist das ja kein Problem, nur: Lassen Sie Ihr Baby niemals allein am Wickeltisch liegen und sei es noch so klein. Ein Sturz kann lebensgefährliche Verletzungen verursachen.
Das Wickeln
Ziehen Sie Ihrem Kind die Hose oder den Strampler aus und prüfen Sie zuerst, ob Kot in der Windel ist. Wenn ja, können Sie schon mit dem oberen Windelteil das Gröbste nach hinten mit wegwischen. Den Rest können Sie mit Küchenrolle oder einem Babytuch entfernen.
Bei Mädchen ist darauf zu achten, dass keine Keime aus dem Darm in den Genitalbereich gelangen. Deshalb immer von vorne nach hinten wischen. Ist etwas Kot zwischen die Schamlippen geraten, tupfen Sie ihn vorsichtig ab. Die Scheide wird evtl. Reste durch ihre Selbstreinigungsfunktion nach außen befördern. Durch zu heftiges Wischen können Sie den Kot dagegen zu tief in die Scheide hinein wischen.
Nun säubern Sie das Baby entweder mit den Feuchttüchern oder mit warmem Wasser, wenn alle Kotreste entfernt sind. Kontrollieren Sie nochmal gründlich, ob auch alle Falten im Anal- und Genitalbereich sauber sind. Trocknen Sie Ihr Baby ab und wenn möglich, lassen Sie es noch ein wenig strampeln. Das macht dem Baby Spaß und sorgt dafür, dass es gänzlich trocknet.
Babys, die empfindlich auf das Reiben beim Abtrocknen reagieren oder einen wunden Po haben, können auch mit einem Fön auf der untersten Stufe trockengefönt werden. Wichtig beim Fönen von Jungs ist, dass der Fön vor einem eventuellen Urinstrahl geschützt wird.
Nun wird die neue Windel angelegt, das Verfahren ist bei allen Einmalwindeln identisch, wer Mehrfachwindeln aus Stoff verwendet, findet meist eine ausführliche Wickelanleitung in der Verpackung.
Die Klebestreifen gehören nach hinten und liegen oben, das weiche Vlies gehört an Babys Po, liegt also auch oben. Die meisten Windeln zeigen durch Aufdrucke deutlich, was nach hinten und was nach vorne gehört.
Nehmen Sie Ihr Baby an den Beinen und ziehen Sie diese vorsichtig so weit nach oben, bis Sie die Windel unter den Po schieben können. Um die Hüften Ihres Kindes zu schonen, können Sie es auch direkt unter den Po fassen und diesen anheben. Die Klebestreifen sollten etwas oberhalb Bauchnabelhöhe liegen. Anschließend klappen Sie das vordere Windelende auf Babys Bauch und befestigen die Klebestreifen am vorderen Klettband.
Achtung: Kontrollieren Sie den Sitz. Der Bauch des Babys darf nicht eingeschnürt sein. Ein bis zwei Finger sollten Sie leicht zwischen Windel und Bauch schieben können. Auch an den Beinen darf die Windel nicht zu eng sitzen und einschnüren.
Abschließend wird das Baby wieder angezogen und das Wickeln ist vorerst erledigt – bis zur nächsten Runde.