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Im Kampf gegen die Langeweile – Kleinkinder beschäftigen

Im Grunde genommen sind sich Kinder selbst genug. Ihre Neugier und Kreativität sorgt eigentlich dafür, dass Langeweile gar nicht erst aufkommt. Trotzdem gibt es Situationen –beim Arzt, im Auto, an Regentagen – in denen die Kleinen beschäftigt werden müssen. Der Ruhe wegen und weil gelangweilte Kinder einfach anstrengend sind.

Bedürfnisaufschub ist für Kinder schwer. Sind sie kränklich, regnet es draußen in Strömen oder entstehen unvermeidliche Wartezeiten greifen sie zu ihrem probatesten Mittel, um auf Ihren Unmut aufmerksam zu machen: Sie quengeln, ausdauernd, nervig und ohne Ende. Das ist nicht böse gemeint – Konzentrationsfähigkeit und Geduld sind bei Kleinkindern einfach noch nicht so ausgeprägt.

Eine Frage der Konzentration

Konzentration ist die Fähigkeit, sich nur mit einer einzigen Sache zu beschäftigen und das Drumherum mehr oder weniger auszublenden. Kinder können das ausgesprochen gut, diese Fähigkeit ist angeboren. Allerdings können kleine Kinder sich in der Regel nur für eine sehr kurze Zeit auf eine Sache konzentrieren, die Konzentrationsfähigkeit entwickelt sich erst mit dem Alter. Obwohl die Fähigkeit, sich auf eine Sache voll und ganz zu fokussieren, individuell ausgeprägt ist, gilt als Faustregel:

  • Kinder von 0 bis 3 Jahren schaffen es etwa 10 Minuten lang, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, bevor ihre Aufmerksamkeit von etwas anderem in Anspruch genommen wird oder sie beginnen, sich zu langweilen.
  • Im Alter von 3 bis 6 Jahren sind 10 bis 20 Minuten konzentrierte Beschäftigung die Regel.
  • Kinder zwischen 6 und 10 können sich schon eine halbe Stunde konzentrieren.

Ist die persönliche Aufmerksamkeitsgrenze erreicht, muss man die Beschäftigung wechseln oder sich für eine Zeit mit dem Kind beschäftigen. Altersgerechte Spiele und regelmäßiges Vorlesen verbessern die Konzentrationsfähigkeit.

Für jede Situation den passenden Spieltipp

Ihr Kind ist kränklich, soll vielleicht sogar im Bett bleiben und nach draußen gehen ist ohnehin nicht drin? Dann müssen Sie sich etwas einfallen lassen. Wenn es der Gesundheitszustand zulässt, sorgen folgende Bewegungsspiele für drinnen für Abwechslung:

Revolution der Kuscheltiere
Verstecken Sie alle Kuscheltiere (oder auch Schleichtiere, Playmobilmännchen oder Zauberponys) des Kindes in der Wohnung und erzählen Sie ihm eine passende Geschichte dazu. Vielleicht waren die Tiere sauer, weil Ihr Kind solange nicht mehr mit ihnen gespielt hat, vielleicht protestieren sie dagegen, dass sie nicht mehr mit im Bett schlafen können. Ihr Kind kann mit Rucksack, Puppenwagen oder Spielzeuglaster durch die Wohnung wandern und die flüchtige Bande wieder einsammeln.

Lustige Scharade zum Raten
Kinder ab drei verstehen in der Regel das Prinzip der Pantomime, es gibt auch verschiedene Gesellschaftsspiele, bei denen Pantomimen ein Bestandteil des Spielverlaufs sind. Raten Sie selbst, was Ihr Kind darstellt und lassen Sie es raten.

Was bin ich?
Hund, Katze, Maus, Tisch, Stuhl oder Eimer – Stellen Sie sich vor, was Sie sind und beantworten Sie aus dieser Perspektive die Fragen Ihres Kindes und umgekehrt. Dieses einfache Spiel ist ein lustiger Zeitvertreib für Kinder ab drei und überbrückt Wartezeiten und langweilige Restaurantbesuche.

Ich sehe was, was Du nicht siehst
Auch dieses altbekannte Spiel ist bei Kindern sehr beliebt. Wer dran ist, sucht sich eine Farbe im Raum aus, der bzw. die anderen müssen raten, welche Farbe gemeint ist.

Für kleinere Kinder zwischen eins und drei braucht es einfache Spiele, die es nicht so schnell überfordern, aber auch nicht zu langweilig sind.

Schachtelsammlung
Schachteln und Dosen in unterschiedlichen Größen und Formen sind für Kinder faszinierend. Geben Sie Ihrem Kind gleich mehrere davon. Es kann damit Türme bauen, sie als Fahrzeuge oder Puppenbetten verwenden oder etwas darin verstecken.

Schrauben, was das Zeug hält
Kinder schrauben für ihr Leben gern. Mit verschiedenen Schraubgläsern aus Blech oder Plastik lässt sich das wunderbar üben, auch Plastikflaschen sind geeignet. Achten Sie darauf, dass die Behälter sauber sind; bei kleinen Kindern sollten die Deckel nicht zu klein sein.

Schütten und Gießen
Sie brauchen ein Tablett, mehrere Gefäße, eine kleine Schöpfkelle, einen Trichter und etwas, das sich schütten oder gießen lässt. Geeignet ist Wasser, aber auch Erbsen, Reis oder Sand können als Schüttmaterial zum Einsatz kommen. Das Tablett sorgt dafür, dass sich die Schweinerei in Grenzen hält.

Seit Jahrzehnten der Renner – Bügelperlen
Kaum ein Kind, das sich nicht darin vertiefen kann, in Kindergarten werden die Bügelperlen sogar manchmal zur Plage. Auf Stiftplatten, die es in verschiedenen Größen und Formen gibt, werden verschiedenfarbige Perlen gesteckt. Anschließend wird das Werk mit dem Bügeleisen angeschmolzen und kann als bleibende Erinnerung aufbewahrt oder verschenkt werden. Das Perlenstecken hat für viele Kinder Suchtcharakter und eignet sich dazu, sie lange zu beschäftigen.
http://www.buegelperlen.net/

 

Kleinkinder beschäftigen
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Kinder sind leicht zu begeistern und zu beschäftigen. Basteln und Spielen macht trotzdem am meisten Spaß, wenn Papa mitspielt. Oft schafft ein Kind so auch den Einstieg in eine länger andauernde Beschäftigung: Sie machen am Anfang mit. Wenn Ihr Kind dann ganz vertieft in seine Tätigkeit ist, können Sie sich zurückziehen und es spielt noch eine ganze Zeit alleine weiter.

Wichtig ist bei allem, was Sie tun, auch Ihre eigene Begeisterungsfähigkeit. Ihr Enthusiasmus überträgt sich meist schnell auf Ihr Kind und vertreibt schlechte Laune.