Als Elternfrischling ist man in vielen Dingen noch unsicher. Das gilt insbesondere für frischgebackene Väter. Besonders dann, wenn es um Fragen rund ums Wickeln geht, kommt Unsicherheit auf. Vor allem stellt sich die Frage: Wie gehe ich mit dem Intimbereich meines Babys um?
Intimpflege bei Babys – Darauf muss man achten
Babys müssen regelmäßig gewickelt und gesäubert werden – dieser Vorgang geht einem schnell in Fleisch und Blut über, will aber trotzdem erst einmal gelernt werden. Wenn es darum geht, den Intimbereich des Babys zu säubern und zu pflegen, gibt es nämlich einiges zu beachten. Zusätzlich zu den grundsätzlichen Regeln der Intimpflege gibt es auch noch Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen. Unsere Anleitung soll Erstlingsvätern helfen, mit der Intimpflege beim Baby von Anfang an gut zurechtzukommen.
Grundsätzliches zur Intimpflege beim Baby
So viel wie nötig und so wenig wie möglich – so heißt auch hier die Devise. Neugeborene Babys müssen fünf- bis siebenmal pro Tag gewickelt werden. Allerdings ist nicht bei jedem Wickeln das komplette Intimreinigungsprogramm erforderlich. Die Haut eines Babys ist besonders empfindlich, muss gut gepflegt werden, darf aber auch nicht überpflegt werden. Grundsätzlich gelten folgende Regeln:
- Wann immer es möglich ist, sollte der Intimbereich des Babys nur mit klarem, handwarmem Wasser gereinigt werden. Seife oder auch Feuchttücher enthalten Pflege- und Duftstoffe, ein Übermaß davon kann die zarte Babyhaut übermäßig belasten.
- Müssen oder wollen Sie Reinigungstücher verwenden, achten Sie auf Tücher mit möglichst wenig Inhaltsstoffen und ohne Parfüm.
- Nach dem Waschen sollte man die Babyhaut keinesfalls trockenrubbeln. Besser ist es, das Baby frei strampeln zu lassen, bis die Feuchtigkeit abgetrocknet ist. Das ist gut für die Haut und Ihr Kind freut sich über die Bewegungsfreiheit.
- Muss Creme aufgetragen werden, sollte mit dieser sehr sparsam umgegangen werden. Denn unter einer dicken luftabschließenden Cremeschicht können sich Bakterien bilden, die für wunde Haut sorgen.
Intimpflege beim Mädchen
Reinigt man den Intimbereich von Mädchen, gibt es eine oberste Regel: Immer von vorne nach hinten! So vermeiden Sie, dass Keime aus dem Darm in die Scheide gewischt werden und dort Entzündungen oder Störungen der Scheidenflora hervorrufen. Gereinigt wird nur zwischen den äußeren Schamlippen, keinesfalls im Inneren der Scheide. Diese hat eine gut funktionierende Selbstreinigungsfunktion. Falls an den Schamlippen hartnäckige Kotreste kleben, die mit Wasser nicht zu entfernen sind, können Sie ein Papiertuch mit etwas Babyöl verwenden. Manchmal tritt aus der Scheide ein weißer Schleim aus. Dies ist kein Grund zur Beunruhigung. Neugeborene Mädchen haben häufig noch Hormone der Mutter im Blut, die diesen Ausfluss erzeugen.
Intimpflege beim Jungen
Jungs sind für Väter meist leichter zu pflegen, das Terrain ist Vätern bekannt. Hier wird ebenfalls mit warmem Wasser gearbeitet. Säubern Sie vorsichtig Glied und Hodensack und vergessen Sie die Leiste und den Bereich unter den Hoden nicht. Wenn Kot hartnäckig klebt, hilft auch hier Babyöl zum Ablösen. Früher war es üblich, bei der Intimpflege die Vorhaut zurückzuschieben. Machen Sie dies bitte nicht. Die Vorhaut bei Babys und oft auch noch bei Kleinkindern ist häufig mit der Eichel verklebt. Dies ist eine Schutzfunktion. Wird sie mechanisch gelöst, kann das zu Rissen und Entzündungen führen. In der Regel löst sich die Vorhaut irgendwann ganz von selbst, meist im Kindergartenalter, seltener erst in der Pubertät.
Feueralarm für den Po
Manchmal lässt es sich nicht vermeiden: Der Po oder sogar der ganze Intimbereich des Babys ist wund und gerötet. Dies kann verschiedene Ursachen haben und lässt sich in den meisten Fällen symptomatisch behandeln:
- Lassen Sie den Po des Babys nach dem Reinigen unbedingt an der Luft trocknen und lassen sei es so oft wie möglich mit nacktem Hintern strampeln. Schneller geht das Trocknen mit einem Fön, der allerdings nicht zu heiß sein darf. Jungs müssen beim Föhnen auf dem Bauch liegen, damit sie den laufenden Fön nicht versehentlich anpinkeln.
- Das erste Heilmittel der Wahl beim wunden Intimbereich ist Muttermilch. Wenn möglich, waschen Sie ihr Baby damit, die Milch hat heilende und entzündungshemmende Wirkung.
- Bourretteseide oder reine Schafswolle können als Einlage verwendet werden, um die Heilung der wunden Haut zu beschleunigen.
- Entzündungshemmende Salben mit Ringelblumenextrakt oder Zink beschleunigen die Wundheilung ebenfalls.
Wenn die Rötungen und Entzündungen nicht nach kurzer Zeit verschwinden, sich Pickel oder Bläschen bilden, sollten Sie allerdings den Kinderarzt aufsuchen. In diesen Fällen handelt es sich häufig um Windelsoor, eine harmlose, aber schmerzhafte Erkrankung, bei der die Haut von Hefepilzen befallen ist. Der Arzt verschreibt in der Regel eine pilzhemmende Salbe und gibt Tipps und Hinweise, wie der Soor wirkungsvoll bekämpft werden kann.