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Der erste Freund der Tochter und alles wird anders

Plötzlich ist er da und viele Väter bemerken irritiert, dass ihre Tochter ja schon längst nicht mehr das süße kleine Mädchen ist, sondern zur Frau mit eigener Identität und auch Sexualität geworden ist. Eifersuchtsgefühle gepaart mit Besorgnis sind hier völlig normal, denn als Vater war man meist die erste große Liebe des Kindes.

Ist Ihre Tochter auf einmal noch mehr auf ihr Aussehen bedacht als sonst, wirkt verträumt und unkonzentriert und ist gar nicht mehr von ihrem Handy wegzukriegen? Dann könnte der erste Freund in ihr Leben getreten sein. Die Gefühle, die durch die Pubertät ohnehin schon in Aufruhr sind, spielen verrückt und das „Kind“ ist zu gar nichts mehr zu gebrauchen.

 

 

Die verliebte Tochter

Die erste Liebe kann Mädchen wie auch Jungen bereits im Grundschulalter treffen. Von den Erwachsenen oft milde belächelt, können hier schon ganz große Gefühle fließen. Ernst wird es, wenn sich die Tochter in der Pubertät verliebt, denn dann kommt der erotisch-sexuelle Aspekt dazu. Die Verliebtheit wird intensiver und kann dazu führen, dass alles andere ausgeblendet wird. Dies trifft alle Väter, vor allem aber die, die bis dahin ein sehr intensives, enges Verhältnis zu ihrem Kind hatten. Neben dem Gefühlschaos wird das Zusammenleben meist komplizierter. Wenn die Hormone verrückt spielen, hat die Tochter nur ein Ziel: Sie möchte Zeit mit dem Liebsten verbringen und ihm nahe sein. Die Kooperation innerhalb der Familie geht damit oft gegen Null, die Schulnoten können leiden und Dinge wie die Mithilfe im Haushalt, die früher vielleicht selbstverständlich waren, sind plötzlich ein echtes Problem.

 

Der eifersüchtige Vater

Der König ist tot, es lebe der König! Verschmäht zu werden tut weh, auch wenn in diesem Fall der Verstand noch so sehr beteuert, es wäre alles in Ordnung. Die Eifersucht und auch die Besorgnis sind umso größer, als der Vater die „Männer“ kennt. In seiner Vorstellung wird das arme Kind sexuell benutzt und ausgenutzt und nicht selten wird der von der Tochter so heiß begehrte Freund mit väterlicher Ablehnung bedacht. Die Eifersucht eines Vaters kann so weit gehen, dass er den Umgang mit dem Freund verbietet, auch wenn es dafür keinen reellen Grund gibt. Zum Glück für die meisten Töchter akzeptiert man als Vater nach einer Zeit des Beleidigtseins den neuen Lebensabschnitt, in den das Kind eintritt. Der erste Freund bewirkt eine Veränderung in der Beziehung zwischen Vater und Tochter. Sie löst sich aus dem Familienverbund heraus, geht eigene Wege und ihre Liebe richtet sich nach außen, auf ihren Freund.

 

Verständnis und klare Regeln

Erinnern Sie sich selbst an Ihre erste Liebe? Das sollten Sie, denn dann werden Sie auch das Fühlen und Denken Ihrer Tochter besser verstehen. Verständnis ist hier angesagt. Freuen Sie sich mit Ihrem Kind, dass es etwas so Schönes erlebt. Als Eltern und vor allem als Vater sollte man diese Gefühle nicht unnötig trüben und auch mal Fünfe gerade sein lassen, wenn die Tochter im Liebestaumel steckt. Neben allem Verständnis sollten aber nach wie vor die Familienregeln eingehalten werden. Aufgaben, die Ihrer Tochter übertragen wurden, müssen genauso konsequent eingefordert werden wie sonst auch. Sie ist Teil der Familie und muss sich auch dementsprechend verhalten.
Väter, deren Töchter sich verliebt haben, haben nur eine Chance: Sie müssen die neue Situation akzeptieren und bedenken, dass es sich nicht um eine persönliche Zurückweisung durch die Tochter handelt. Sie werden zwar vom Thron gestoßen, aber dennoch geliebt, denn die Vater-Tochter-Liebe ist etwas sehr beständiges und lebt nach einer ersten Zeit der Verliebtheit auch wieder auf – zumindest dann, wenn es die Väter nicht durch unnötige Eifersuchtsszenen und Reglements verdorben haben. Ist dies der Fall, kann es lange dauern, bis das Vertrauensverhältnis wiederhergestellt ist.

 

Zum Weiterlesen:

http://www.elternwissen.com/erziehung-entwicklung/erziehung-tipps/art/tipp/erste-liebe-wie-eltern-damit-richtig-umgehen.html

http://www.hilfreich.de/psychologie/gesellschaft/familie/vater-tochter/erster-freund/
http://www.gofeminin.de/mag/psycho/d1833/c47825.html