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Immer wieder zu McDonalds – unterwegs mit meinen Kindern

Auf längeren Autofahrten steht auf Drängen der Tochter unseres Autors ein Pflichttermin an: der Besuch bei McDonalds. Was fasziniert Kids nur an dem Burger-Brater und gibt es einen Weg, um den Besuch herumzukommen? Die Erfahrungen eines Vaters …

Die Fahrten zu unseren Eltern, die 400 Kilometer von uns entfernt leben, waren schon als Paar keine Freude. Als Eltern bringen sie ganz eigene Herausforderungen mit sich. Unsere Kleine – fast 2 Jahre – hat kein Gefühl für Zeit und auch kein Verständnis dafür, stundenlang an ihren Kindersitz gefesselt sein zu müssen. Daher versuchen wir, bei längeren Autofahrten ihre Schlafperioden optimal auszunutzen. Denn wenn sie wach ist, dann wird nach einer Weile die Laune schlechter und sie beginnt, sich lautstark zu beschweren - und die Weiterfahrt wird zu einer Tortur für die Mitreisenden. 


Warum stehen Kinder so auf McDonalds?

Unsere Große stellt uns vor eine andere Herausforderung. Wir sind normalerweise keine 20 Minuten unterwegs, bis sie uns zuverlässig fragt, wann wir bei McDonalds Pause machen. Wir erklären ihr dann, dass wir erst Pause machen, wenn ihre kleine Schwester wieder aufgewacht ist. Damit gibt sie sich für eine Weile zufrieden – aber nicht allzu lange. Dann gibt sie bekannt, dass wir nun alle nach einem McDonalds Ausschau halten sollten.

Warum ist es unserer Lilly so wichtig, zu McDonalds zu gehen? Sicher spielt das Essen eine Rolle – sie liebt Pommes und auch die Chicken Nuggets findet sie gut. Alles mit viel Ketchup natürlich. Aber eine noch größere Rolle spielen wohl die Spielsachen im Kindermenü – und zunehmend auch der kleine Spielplatz.


Zugegeben: auch wir wissen inzwischen die Vorteile von McDonalds für Familien zu schätzen

Meine Frau und ich haben mit der Zeit einige der Vorteile von McDonalds zu schätzen gelernt: man weiß verlässlich, was man bekommt, es ist fast überall verfügbar, man kommt recht schnell an sein Essen, die Restaurants sind für Schnellimbisse meist vergleichsweise sauber und das gilt auch für die Toiletten, wo es fast immer eine extra Wickelkabine gibt. Für uns ein Vorteil. Vor allem ist aber vieles auf Familien ausgerichtet – vom Kindermenü über die Spielecke, den Spielplatz draußen und unserer Erfahrung nach die Mitarbeiter ebenso. Man muss einfach kein schlechtes Gewissen haben, wenn etwas auf den Boden fällt oder die Kids ein wenig lauter sind… 

Stichwort Essen: Selbst mag ich das Essen bei McDonalds ab und zu ganz gern – aber bitte nur ab und zu. Meiner Frau als Fast-Vegetarierin fällt der Gang in den Burger-Tempel schon schwerer. Generell würden wir uns einfach über etwas mehr Abwechslung auf unseren Autoreisen freuen. Aber unsere große Tochter hält nicht viel davon … 


Es gibt kein Entkommen – nur ein Verzögern

Wenn die „halten wir einmal Ausschau-Phase“ – beginnt, dann reagieren meine Frau und ich meist folgendesmaßen: wir sagen unserer Großen, dass sie uns doch sagen soll, wenn sie ein Schild mit dem „großen gelben M“ sieht (denn das kennt sie). Meist ist sie dann doch nicht so wachsam und das Restaurant wird übersehen. 

Wir müssen zugeben: Es kam auch schon vor, dass wir ihre Aufmerksamkeit absichtlich auf die andere Seite des Autos lenkten, wenn es von der Essenszeit nicht passte. Dazu kann das Spiel „ich sehe was, was Du nicht siehst“ ein probates Mittel sein. Und wir haben auch schon einmal „die Ausfahrt verpasst“, wofür ich als Fahrer von unserer Tochter ausgeschimpft wurde.

Wenn die Kleine im Laufe der Fahrt aufwacht und langsam lauter wird, dann wird es aber tatsächlich Zeit, Pause zu machen. Dann suchen wir aktiv nach dem nächsten McDonalds. Zum Glück ist der Weg meist nicht allzu weit.

Dann halten wir, gehen alle auf die Toilette, essen, testen den Inhalt des Kindermenüs und lassen die Kids meist noch kurz über den Spielplatz toben. Anschließend  setzen wir uns wieder ins Auto und machen uns auf die zweite Hälfte der Reise. Für uns Eltern normalerweise zwar kein „Essen mit Spaß“, aber zumindest ein Aufenthalt, der seinen Zweck erfüllt hat: die Kinder waren aus dem Auto, haben etwas gegessen und sich bewegt und für eine Weile kommt kein Gemecker mehr vom Rücksitz.

Zumindest bis zum nächsten „wann sind wir denn da“?


Übrigens: um das Ganze wenigstens nicht zweimal an einem Wochenende zu haben, fahren wir inzwischen auf der Rückreise normalerweise erst, wenn die Kinder bereits zu Abend gegessen haben.


Geht es Euch auf langen Fahrten ähnlich? Wir freuen uns auf Eure Kommentare