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Großeltern auf Zeit – Leihomas und Leihopas

Großeltern sind für Kinder wichtige Sozialkontakte und für Eltern unter anderem superpraktisch. Doch allzu oft wohnen Oma und Opa weit entfernt oder sind anderweitig nicht verfügbar. Um die Vorteile dieser Verwandtschaftsbeziehung dennoch nutzen zu können, gibt es auch das Konzept der Leihomas (und natürlich auch –opas).

Großeltern zum Leihen können eine schöne Alternative zum Babysitter oder sogar zur Tagesmutter sein. Fitte Menschen der älteren Generation erklären sich bereit, Zeit mit den Kindern zu verbringen. Finden kann man eine Leihoma entweder in der Nachbarschaft oder über eine Babysittervermittlung. Ob die Oma auf Zeit etwas kostet ist unterschiedlich. Es gibt sowohl kommerzielle als auch ehrenamtlich tätige Leihgroßeltern.

 

Warum die Großeltern so wichtig sind

Warum Großeltern für Kinder so wichtig sind, hat vaterfreuden bereits in dem Artikel „Großeltern – so wichtig fürs Kind wie eh und je“ beschrieben. Zum einen stellen Oma und Opa wichtige Bezugspersonen dar, denn die Kinder genießen die Geduld und Gelassenheit der älteren Generation und natürlich die größeren Freiheiten, die die Großeltern meist gewähren. Oma muss sich nicht mit schwierigen Erziehungsfragen plagen und später auch nicht die Schmutzwäsche waschen. Opa freut sich, mit Enkelsohn oder –tochter im Garten oder im Keller zu werkeln – meist mit ganz viel Zeit und ohne Anspruch auf Perfektion. So ganz nebenbei vermitteln ältere Menschen unseren Kindern auch wichtige Lektionen in Sachen Lebenserfahrung. Auch wenn eine Leihoma die leibliche Oma nicht unbedingt ersetzen kann oder will – die Vorteile fürs Kind und auch für die Oma bleiben die Gleichen und auch die Eltern profitieren: von einem verlässlichen Babysitter und dadurch mehr Freiheit und Entlastung im Alltag.

 

Wer wird Leihoma oder Leihopa?

Die Aufgabe, sich als Omaersatz um Kinder zu kümmern, übernehmen meist Menschen der älteren Generation, die schon in Rente, aber noch fit und voller Tatendrang sind. Häufig ist auch Einsamkeit oder einfach der Wunsch, Zeit mit Kindern zu verbringen, die Motivation. Lässt sich eine Leihoma bei einer der vielen Vermittlungen listen, dann erfolgt die Aufnahme in der Regel nach einem intensiven Bewerbungsgespräch – das gibt Eltern mehr Sicherheit, dass die Leihoma auch wirklich verlässlich und für diese Aufgabe geeignet ist. Häufig ergibt sich der „Job“ der Leihoma aber auch ganz von selbst in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis. Ist auf der einen Seite Betreuungsbedarf und auf der anderen Seite Lust an dieser Aufgabe vorhanden, ist eine derartige Abmachung schnell geschlossen. Geld steht in der Regel bei dieser Tätigkeit nicht im Vordergrund und so arbeiten viele Leihomas und Leihopas auch ehrenamtlich.

 

Rechtliches zum Thema Leihoma

Gibt man sein Kind in fremde Hände, so gibt es in vielerei Hinsicht einiges zu beachten. Wichtig ist unter anderem auch die rechtliche Absicherung. Wird die Leihoma über eine Vermittlungsagentur gebucht, ist ein ausführlicher Vertrag meist selbstverständlich. Im privaten oder ehrenamtlichen Umfeld wird dies oft vernachlässig. Dabei werden– vor allem bei einer Buchung der Leihoma gegen Bezahlung – Sozialabgaben fällig. Die Leihoma gilt als Mitarbeiterin und muss über das Haushaltsscheckverfahren bei der Minijobzentrale gemeldet werden. Teilweise ist das bezahlte Geld dann wieder steuerlich abzugsfähig. Ganz wichtig ist eine Haftpflichtversicherung, auch durch eine Unfallversicherung sollte die Leihoma für den Fall der Fälle versichert sein.

 

Welche Leihoma ist die richtige?

Bei der Auswahl der Leihoma entscheidet allem voran die Sympathie. Bedenken Sie, dass die Oma auf Zeit Ihr Kind in der Regel in Ihrem häuslichen Umfeld betreuen wird. Auch Ihr Kind muss die neue Oma selbstverständlich mögen. Die Leihoma oder auch der Leihopa sollten außerdem körperlich und geistig fit sein. Was den allgemeinen Umgang mit dem Kind angeht, gelten die gleichen Regeln wie für die Großeltern oder auch für den Babysitter:

 

  • Die Leihoma muss sich in Erziehungsfragen nach dem Stil der Eltern richten (ob hier Kompatibilität herrscht, sollten Sie ebenfalls bereits im Vorgespräch abklopfen).
  • Kleinere Entscheidungen sollte die Leihoma selbständig treffen dürfen. Geht es um wichtige Dinge wie gemeinsame Ausflüge mit dem Zug oder ähnliches, dann nur mit Rücksprache der Eltern.
  • Auseinandersetzungen vor dem Kind sind tabu.

Eine allen Familienmitgliedern sympathische Leihoma kann eine wertvolle Bereicherung des sozialen Umfelds sein. Oft entstehen hier tiefe Bindungen, die das Verhältnis zu den leiblichen Großeltern ergänzen.