Speziell das erste Jahr nach der Geburt ist für viele Paare eine Bewährungsprobe. Fast alle Tagesabläufe drehen sich nur um das Baby. Um sich selbst wiederzufinden brauchen die Partner auch einmal eine Auszeit. Wenn die Großeltern nicht verfügbar sind, dann bleibt häufig nur die Suche nach einem Babysitter.
Der Babysitter – eine Investition in die Beziehung
Die ersten Monate mit einem Baby sind eine Extremsituation für Mann und Frau. Spätestens in dieser Zeit lernen Paare, wie der Partner auf Stress reagiert. Es bleibt wenig Zeit für jede Art von Zärtlichkeit füreinander und wenn, dann findet sie meist in einer Umgebung statt, die wenig romantisches Flair verströmt. Eher schon den Geruch voller Windeln.
Damit sich die Partner selbst nicht vergessen, brauchen sie eine Auszeit. Zumindest einer der beiden findet diese in der Regel bei der Arbeit. Gerade nach den ersten harten Monaten ist es wichtig, dass Mann und Frau ihre Partnerschaft von neuem entdecken und Zeit für ein wenig Zweisamkeit abseits von Baby und Windeleimer finden. Denn die Statistik ist alarmierend - immerhin jedes vierte Paar trennt sich im ersten Jahr nach der Geburt des Babies.
Wenn keine Großeltern oder enge Freunde für die Betreuung des Nachwuchses zur Verfügung stehen, dann ist ein Babysitter meist die nächstbeste Lösung, um ein paar Stunden in Zweisamkeit entkommen zu können.
Einen guten Babysitter zu finden ist vielleicht nicht einfach und auch nicht billig, aber er ist die Investition wert. Indem sie ihr Kind in fremde Hände geben, lernen sie selbst loszulassen und sich wieder als Mann und Frau kennenzulernen. Sie kommen beide wieder einmal aus ihren vier Wänden heraus und können in einer anderen Umgebung die Akkus aufladen, so dass sie sich anschließend wieder um so mehr auf ihren Nachwuchs freuen.
Voraussetzung, damit man sein Kind ein paar Stunden in der Obhut dritter lässt, sollte in der Regel sein, dass ein Kind seinen eigenen Tagesrhythmus entwickelt hat. Dies macht vieles einfacher, egal, ob es sich bei der Betreuung um die Oma oder um einen Babysitter handelt. Dies ist häufig nach etwa drei Monaten der Fall.
Wie finde ich einen Babysitter?
Ideal ist, wenn jemand aus dem Bekanntenkreis einen Babysitter kennt und sie somit jemanden haben, der die Person empfehlen kann. Ansonsten hängen häufig bei Kinderärzten Angebote von Babysittern aus, es gibt Anzeigen in Tageszeitungen und es gibt inzwischen zahlreiche Websites, über die sie Kontakt zu Personen bekommen, die ihre Dienste anbieten. Der Vorteil bei einigen der Websites ist, dass die Babysitter von anderen Eltern für die sie gearbeitet haben, bewertet werden. Nach einer persönlichen Empfehlung wohl die nächstbeste Lösung.
Die Auswahl des richtigen Babysitters für ihr Kind ist eine Mischung aus Kopf, Bauchgefühl und dem Ergebnis der ersten Treffen mit dem Nachwuchs.
Beim Vorstellungsgespräch sollten sie sich einen Eindruck über die persönliche Reife des Babysitters und seine Erfahrungen verschaffen. Wie alt ist der Babysitter? Hat er oder (in den meisten Fällen) sie bereits Erfahrungen entweder als Babysitter oder durch jüngere Geschwister? Macht die Person einen freundlichen Eindruck? Sieht sie ordentlich aus? Kam sie pünktlich? Stellt sie Fragen zum Kind und zu Gewohnheiten und Ritualen? Macht sie den Job, weil sie Freude an Kindern hat oder in erster Linie des Geldes wegen? Hat sie ein Babysitter-Diplom und eventuell sogar einen speziellen Erste-Hilfe-Kurs absolviert?
Vergessen sie nicht, dass sie dem Babysitter ihr Kind und in zweiter Linie auch ihre Wohnung anvertrauen. Sie müssen ein wirklich gutes Gefühl bei dem Babysitter haben und sich auch halbwegs sicher sein können, dass er unter Stress - und den kann ein schreiendes Kind schnell herbeiführen - richtig oder zumindest nicht hilflos reagiert. Der Babysitter sollte auch die Reife haben, um ihnen ehrlich zu erzählen, wenn in ihrer Abwesenheit tatsächlich etwas vorgefallen ist, sich das Kind zum Beispiel wehgetan hat.
Der letzte Test ist, wie ihr Kind auf den Babysitter reagiert. Lassen sie den beiden Zeit, einander kennenzulernen, aber beobachten sie, wie der Babysitter mit dem Kind interagiert. Bevor sie ihr Kind tatsächlich mit dem Babysitter alleine lassen wird empfohlen, dass sie zuvor zwei oder drei Treffen machen, während denen die beiden miteinander spielen oder der ausgewählte Babysitter auch beim ins Bett bringen hilft. Nehmen sie sich beim ersten echten Babysitter-Abend Zeit, bevor sie gehen. Kind und Babysitter sollten in ein Spiel vertieft sein. Bleiben sie beim ersten Abend vielleicht auch nicht ganz so lange weg, eventuell gehen sie nur einmal um die Ecke Essen. Ihre Ausgangszeiten können sie nach und nach steigern.
Auf jeden Fall sollten sie dem Babysitter eine Telefonliste (ihre Nummer und für den Notfall auch die von Nachbarn, die des Kinderarztes etc.) hinterlassen, ebenso einen Merkzettel, auf dem die wichtigsten Informationen rund um die Gewohnheiten des Babies stehen. Der Verdienst eines Babysitters ist eine Frage der Absprache und stark abhängig von dessen Alter und Erfahrung. Man sollte aber in jedem Fall mit vier bis sechs Euro die Stunde rechnen. Wie gesagt, eine Investition, die sie sich wert sein sollten.
Einige Websites, über die Babysitter vermittelt werden:
http://www.hallobabysitter.de/