Nahezu jeder Mensch kennt in der heutigen modernen und globalen Welt das Gefühl von Anspannung, Stress, Sorgen und Ängsten. Dies sind Stimmungen und Gefühle, die sich negativ auf den Körper auswirken, wenn sie permanent und gehäuft vorhanden sind. Der Gegenpol dazu ist das Empfinden von Glück, Ausgeglichenheit, Ruhe und innerer Balance. Dies sind wichtige positive Emotionen, um Körper und Psyche gesund zu erhalten. Lesen Sie hier, was Glück bedeutet, welche körpereigenen Glückshormone es gibt und was Sie selber dafür tun können, um diese zu aktivieren.
Befreiter und entspannter leben durch Aktivierung der körpereigenen Glückshormone
Kann man Glück definieren?
Ebenso wie die Begriffe Liebe, Hass oder Schmerz ist das Wort „Glück“ ein Abstraktum. Glück kann man eigentlich nicht mit einer wissenschaftlichen Definition erklären, für jeden Menschen bedeutet Glück und glücklich sein etwas anderes. Dies hat etwas mit individuellen Bedürfnissen, Normen und Werten zu tun. Glücklich sein hat dennoch durchweg etwas mit positiven Emotionen zu tun, die ein Mensch empfindet. Die einen sind dann glücklich, wenn sie erfolgreich im Berufsleben sind. Andere wenn sie ihren Lieblingssport treiben und wieder andere wenn sie möglichst viel Zeit mit ihrer Familie verbringen können. Allen gemeinsam ist jedoch, dass Glücksgefühle in der Regel kein Dauerzustand sind, sondern phasenweise auftreten, wenn bestimmte Tätigkeiten oder Emotionen als besonders positiv erlebt werden. Im Körper werden in diesen Situationen bestimmte Hormone freigesetzt, die uns Glück empfinden lassen können.
Die körpereigenen Glückshormone
Wie glücklich sich ein Mensch fühlt, wird hauptsächlich durch die Ausschüttung bestimmter Hormone gesteuert. Man bezeichnet sie häufig auch als körpereigene Drogen, die in ihrer Wirkung das physische und psychische Wohlbefinden des menschlichen Organismus beeinflussen. Folgende körpereigene Glückshormone gibt es:
Serotonin
Dieses körpereigene Hormon ist an Prozessen des zentralen Nervensystems beteiligt, beeinflusst unser Schmerzempfinden, das Schlaf- und Sexualverhalten und sorgt im allgemeinen für mehr körperlichen Elan. Im Winter wird die Serotoninproduktion im menschlichen Körper zu Gunsten des Schlafhormons Melatonin zurückgefahren.
Dopamin
Dieses Hormon steuert die Durchblutung der inneren Organe, gibt Impulse an die Muskeln weiter und steuert Gefühle und Empfindungen. Somit ist Dopamin das entscheidende Hormon für unsere Glücksempfindungen.
Noradrenalin
Noradrenalin wird in Zusammenspiel mit der Wirkung eines Enzyms aus Dopamin hergestellt. Eine Ausschüttung dieses Hormons findet besonders in Stresssituationen statt. Aufmerksamkeit, Motivation und geistige Leistungsfähigkeit werden durch diesen Botenstoff gefördert.
Endorphine
Endorphine wirken wie ein körpereigenes Schmerzmittel. Wenn sich ein Mensch stark verletzt, so schüttet der Körper Endorphine aus, um die Schmerzen zu lindern und den Körper so in einen relativ unempfindlichen Zustand zu versetzen. Weiterhin beeinflussen Endorphine die Produktion unserer Sexualhormone, sie regulieren das Hungergefühl, wirken auf unsere Stimmung und vermindern Erschöpfungsanzeichen bei sportlicher Aktivität.
Phenetylamin
Dieser Botenstoff kann auch als Lusthormon bezeichnet werden - es ist für unser Glücksempfinden verantwortlich. Es wird im Körper sowohl nach beispielsweise einem langen Ausdauertraining, als auch beim frisch Verliebt sein ausgeschüttet. Phenetylamin ist also dafür verantwortlich, wenn Gefühle von Verliebten Achterbahn fahren, wenn es im Bauch kribbelt, das Herz stark klopft und man sich nicht mehr richtig konzentrieren kann.
Oxytocin
Dieses Hormon ist hauptsächlich beteiligt, wenn es um die Beziehung von Mutter und Kind geht. Wehen bei der Geburt werden durch die Ausschüttung von Oxytocin ausgelöst. Weiterhin sorgt das Hormon dafür, dass der Milchfluss zum Stillen angeregt wird. Bei Frauen und Männern gleichermaßen sorgt dieser Botenstoff dafür, dass Stress und Ängste abgebaut werden, sich ein allgemeines Wohlbefinden einstellt, empathische Verhaltensweisen gefördert werden und soziale Kompetenz möglich ist.
So aktivieren Sie Ihre Glückshormone
Nachdem Sie nun erfahren haben, welche körpereigenen Glückshormone es gibt und wie diese wirken, sollten Sie folgende Tipps beachten, um diese zu aktivieren:
Tipp 1: Bewegung, Bewegung, Bewegung!
Ob Joggen und Walken an der frischen Luft, Wandern, Schwimmen, Radfahren oder Tanzen. Überwinden Sie den sogenannten „inneren Schweinehund“ und bewegen Sie sich täglich mindestens eine halbe Stunde, am besten an der frischen Luft. Das vertreibt schlechte Laune und trübe Gedanken. Die Produktion der Glückshormone wird angekurbelt, die Ausschüttung derselben macht zufrieden und glücklich. Besonders wichtig ist es, sich im Winter im Freien zu bewegen. Durch den Lichtmangel läuft die Produktion von Serotonin auf Sparflamme. Gerade deshalb ist es im Winter besonders wichtig, den Körper mit ausreichend Tageslicht zu versorgen und nach draußen zu gehen. Alle tanzbegeisterte Menschen wird eine Studie der Universität Tübingen freuen: Wiederholte, schwungvolle Bewegungen lassen den Serotoningehalt im Blut ansteigen. Dies wirkt sich wiederum positiv auf das Immunsystem und die Stimmung aus.
Tipp 2: Sex und Schokolade – ja bitte!
Guter und befriedigender Sex ist nicht nur ein kurzzeitiges Vergnügen, sondern für längere gute Stimmung verantwortlich. Beim Sex werden Endorphine ausgeschüttet, die bis zu 24 Stunden im Blut wirken. Danach mit Genuss noch ein Stückchen Schokolade und Sie kurbeln das Glückshormon Dopamin an, das eine stimmungsaufhellende Wirkung hat. Der Anteil in Kakaobohnen ist zwar recht gering, aber meistens macht uns der Geschmack und der Genuss an sich glücklich!
Tipp 3: Haben Sie öfter ein Lächeln auf den Lippen!
Lächeln macht glücklich. Diese Gefühlsregung macht nicht nur ein freundlicheres und weicheres Gesicht, sie bringt mehr Lebensfreude und Energie, wirkt positiv und ansteckend auf andere Menschen und aktiviert Ihre körpereigenen Glückshormone.
Tipp 4: Pflegen Sie soziale Kontakte!
Ein Treffen mit lieben Freunden, gemeinsames Lachen, Umarmungen oder Kuscheln mit dem Liebsten oder den Kindern: Dies hilft dabei, das Glückshormon Oxytocin freizusetzen. Es reduziert Angst- und Spannungsgefühle und schafft Verbundenheit zu den Mitmenschen. Wohlige Zufriedenheit kann sich so im Umgang mit anderen Menschen breit machen.