Wenn Kinder besonders lebhaft und aktiv sind, denkt man sofort an ADHS – an die Aufmerksamkeitsdefizitstörung. Das kann, muss aber nicht die Ursache sein. Manche Kinder haben einfach ein hohes Energiepotential, ohne gleich „gestört“ zu sein. Die speziellen Bedürfnisse dieser Kinder müssen Eltern berücksichtigen und versuchen, sie zu erfüllen.
Hilfe – mein Kind ist ein Zappelphilip! - vom Umgang mit lebhaften Kindern
Viele Eltern fühlen sich überfordert, wenn ihr Kind besonders willensstark und aktiv ist. Die vielen Meldungen und Berichte über ADHS führen dann leicht dazu, dass das Kind als hyperaktiv eingestuft wird. Wer jedoch einmal ein „echtes“ hyperaktives Kind erlebt hat, weiß, dass zwischen aktiv und hyperaktiv große Abstufungen zu treffen sind. Wenn ein Kind besonders lebhaft ist, kann das viele Gründe haben, unter anderem auch schlichtweg eine körperliche Unterforderung.
Wann gilt ein Kind als lebhaft?
Max kann einfach nicht stillsitzen. Er zappelt am Esstisch, vor dem Fernseher und bei Gesellschaftsspielen. Seine Oma sagt immer, der Junge hätte wohl „Hummeln im Hintern“. Ist Max nun gleich hyperaktiv? Mit Sicherheit nicht, denn ihm fehlen all die anderen Eigenschaften, die auf eine Aufmerksamkeitsdefizitstörung hinweisen: Weder hat er Probleme mit der Konzentration, noch mit seinem Sozialverhalten. Er ist freundlich, hat in der Schule viele Freunde und gehört zu den besten Schülern der Klasse. Max hat einfach ein hohes Energielevel, das abgearbeitet werden muss. Es ist auffällig, dass er an den Tagen, an denen er Schulsport hat, bedeutend ruhiger ist.
Lebhafte Kinder sind anstrengend, da sie vor Ideen sprühen und ihre Eltern ständig auf Trab halten. Das kann das ganze Familienleben durcheinanderbringen, vor allem wenn Geschwister da sind. Alles dreht sich um den Wirbelwind. Lebhafte Kinder brauchen unbedingt genügend Freiräume, um ihre Energie abzulassen, andererseits aber auch besonders klare Grenzen.
Umgang mit dem lebhaften Kind
Damit Ihr Familienleben auch mit einem quirligen Kind einigermaßen geordnet und ruhig verläuft, können Sie folgendes tun:
- Schaffen Sie genug Platz für Ihr Kind, damit es ungestört und verletzungsfrei toben und sich bewegen kann. Leben Sie in einer Mietwohnung, dann hilft nur rausgehen - und das oft. Denn lebhafte Kinder können nicht stillsitzen. Im Haus bzw. in der Wohnung sollte es aber ebenso Tabuzonen geben: Räume, die das Kind nicht zum Spielen und Toben nutzen darf und Gegenstände, die es nicht benutzen oder anfassen darf.
- Setzen Sie besonders klare Grenzen. Konsequente Regeln sind für alle Kinder wichtig, für lebhafte aber ganz besonders. Nachgeben, nur damit für kurze Zeit Ruhe herrscht, nützt weder Ihnen, noch Ihrem Kind etwas, da sie beide immer wieder auf die gleichen Probleme stoßen werden.
- Verschaffen Sie Ihrem Kind ausreichend Bewegung. Wenn es klein ist, im Garten oder auf dem Spielplatz. Lässt das Alter es zu, dann melden Sie Ihr Kind im Sportverein an – ruhig mehrmals die Woche, damit es körperlich gut ausgelastet wird.
- Achten Sie auf die Ernährung. Ist Ihr Kind ohnehin voller Energie, dann muss dieses Level nicht noch zusätzlich erhöht werden. So wenig Süßigkeiten wie möglich, vor allem abends. Denn Zucker setzt kurzfristig viel Energie frei, dadurch wird Ihr ohnehin lebhaftes Kind noch spritziger.
Wenn Ihr lebhaftes Kind Sie ständig fordert, dann brauchen Sie Pausen, um aufzutanken. Fitte Großeltern oder andere Verwandte oder auch ein Babysitter können das Kind für einige Stunden beschäftigen. Dies gibt Ihnen und Ihrer Partnerin Zeit zu zweit und die Gelegenheit, die leeren Akkus wieder aufzuladen.
Zum Weiterlese
http://www.netdoktor.de/Krankheiten/ADHS/Symptome/
http://www.ellviva.de/Familie-Kinder/lebhaftes-Kind-Wirbelwind.html