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Jeden Tag dazu lernen – Fördermöglichkeiten für Kleinkinder

Als Eltern sehen Sie, wie sich Ihr Sprössling jeden Tag weiterentwickelt und ständig dazu lernt. Kleinkinder suchen sich immer wieder neue Herausforderungen, an denen sie wachsen und ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten verbessern können. Eltern haben verschiedene Möglichkeiten, die Entwicklung Ihres Kleinen optimal zu fördern und ihnen das Lernen leichter zu machen. 

Kleine Kinder lernen leichter – Faszination Kindergehirn

Das menschliche Gehirn ist zu erstaunlichen Leistungen fähig, besonders aber im jungen Alter bis zu sechs Jahren: Bei Säuglingen werden in einer Sekunde bis zu zwei Millionen Nervenzellen miteinander verknüpft. Neue Erfahrungen, neue Eindrücke und sämtliche Anregungen, die Kinder gewinnen, regen die Entwicklung des Gehirns an und fördern die Fähigkeiten.

Grundsätzlich wächst und vernetzt sich das Gehirn eines Kindes in mehreren Phasen. Aus diesem Grund kann ein Kind erst ab dem dritten oder vierten Lebensjahr sein Gedächtnis richtig nutzen, weswegen man in der Regel auch kaum Erinnerungen an die Zeit davor hat. Im Alter von vier Jahren beginnen die Gehirnhälften eines Kindes, miteinander zu kommunizieren. Erst dann ist das Kind in der Lage, seine Gefühle mit seinem Verstand zu verbinden.

Zudem gibt es in der Entwicklung eines Kindes bestimmte Zeitfenster, in denen es spezielle Fähigkeiten erwerben kann. Kindern im Alter zwischen zwei und vier Jahren fällt es zum Beispiel sehr leicht, eine zweite Sprache zu erlernen. Generell sind Kinder zwischen vier und sechs Jahren sehr wissbegierig und offen für Neues, eine optimale Zeit also, um ihre geistige Entwicklung zu fördern.


Angebote zur Frühförderung

Mittlerweile gibt es eine breite Palette an Programmen, die die Kindesentwicklung anregen und die Basis für spätere Fähigkeiten legen. So gibt es schon für Kleinkinder Sprachkurse, in denen sie Fremdsprachen wie Englisch oder Französisch erlernen, um frühzeitig die sprachlichen Kompetenzen auszubauen.

Andere Förderprogramme beschäftigen sich mit den mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten der Kinder und unterstützen damit das logische Denken sowie Kenntnisse über die Natur. Hier lernen Kinder den Umgang mit Zahlen und erfahren viel über Tiere und Pflanzen.

In einer musikalischen Frühförderung lernen die Kinder erste Instrumente kennen. Diese schulen das Rhythmusgefühl und das Gehör. Auf dem Glockenspiel oder der Cajon können Kinder ganz einfach selbst Töne erzeugen, sich spielerisch mit der Musik vertraut machen und ihre Konzentration sowie das Gedächtnis fördern.

Zudem gibt es viele Kurse, die die motorischen Fähigkeiten fördern. Das kann ein Schwimmkurs, das Kinderturnen oder ähnliche Sportarten sein, durch die Kinder ihre Bewegungen besser zu koordinieren lernen.


Bitte nicht übertreiben – Frühförderung in Maßen statt Massen

Theoretisch ist es möglich, Kindern früh Fremdsprachen, das Lesen oder andere Dinge beizubringen, die sie später sicherlich gut gebrauchen können und ihnen das Lernen erleichtern. Zu verlockend ist die Vorstellung, dass Ihr Kind im Vergleich zu seinen Altersgenossen dadurch immense Vorteile hat – in der Schule wie auch später im Berufsleben. Verständlich, schließlich wollen Eltern für ihre Kinder immer nur das Beste.

Allerdings sollten Sie sich fragen, welche Förderungen für Ihr Kind tatsächlich sinnvoll sind und welche Fähigkeiten noch warten können. So ist es im Kindergartenalter gewinnbringender für die Entwicklung des Kindes, wenn es zunächst seine sozialen Fähigkeiten ausbaut, um sich anderen Menschen gegenüber respektvoll, höflich und freundlich zu verhalten. Die eigene Meinung zu vertreten, sich mit Mut und Selbstbewusstsein an neue Herausforderungen zu wagen und mit Niederlagen umgehen zu können, ist ebenfalls wichtig.

Die Förderung der Fähigkeiten sollte in Maßen durchgeführt werden, ohne das Kind zu überfordern und unter Druck zu setzen. Ein Kind muss nicht von einem Fördertermin zum nächsten hetzen, damit es frühzeitig sämtliche Fähigkeiten trainiert. Beachten Sie immer auch die Interessen Ihres Kindes und zwingen Sie es zu nichts. Schließlich soll Ihr Kind ja auch Spaß am Lernen haben und dabei motiviert sein. Nur dann kann es effektiv neue Fähigkeiten ausbauen und seine Kenntnisse erweitern.

Zudem lernt jedes Kind in seinem eigenen Tempo. Was das eine Kind also mühelos verstehen und umsetzen kann, ist für das andere Kind noch eine große Herausforderung. Langsames Lernen lässt aber keineswegs auf eine geringere Intelligenz schließen, sondern bedeutet meist einfach nur, dass das Gehirn Ihres Kindes noch nicht so weit ist.


Am liebsten frei und selbstbestimmt – spielerisch fürs Leben lernen

Lassen Sie ihrem Kind genügend Zeit, um einfach Kind zu sein und nach Lust und Laune zu spielen. Das Spielen ist für die Entwicklung eines Kindes enorm wichtig, denn hier lernt es auf seine Weise ungemein viel fürs Leben dazu, vor allem beim Zusammenspielen mit anderen Kindern.

So erlernt es ganz einfach beim Spielen wichtige soziale und kognitive Fähigkeiten, die Sie dem Kind nur bedingt beibringen können. Kinder steigern in verschiedenen Spielen, die ihnen das bisherige Können abverlangen, ihr Selbstbewusstsein und ihr Selbstwertgefühl, indem sie neue Herausforderungen meistern und Schwierigkeiten eigenständig überwinden. Das Spielen mit Bauklötzen, im Sandkasten oder womit sich das Kind auch immer gerne beschäftigt, regt seine Denkfähigkeit und Kreativität an.

Zusätzlich lernen Kinder beim Spielen, wie manche Dinge funktionieren und wozu bestimmte Gegenstände zu gebrauchen sind. Damit erhalten sie ein immer deutlicheres Bild von der Welt und trainieren zudem ihre motorischen Fähigkeiten.  

Viele Fähigkeiten erwirbt Ihr Sprössling im Umgang mit anderen Kindern. Denn dabei kommt es immer wieder zu Situationen, in denen mehrere Kinder zur gleichen Zeit das gleiche Spielzeug haben wollen. Dadurch entwickelt Ihr Kind die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, Konflikte zu lösen und den eigenen Standpunkt zu überdenken. Außerdem erfährt es, wie es mit Misserfolgen und Enttäuschungen umgehen kann.

Aus diesem Grund ist das Spielen für Kinder eine sehr einfache und zugleich effektive Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und geistig zu wachsen. Je freier und selbstbestimmter das Spielen ist, desto besser für das Kind. Denn strikte Vorgaben und eine zu starke Einmischung durch Erwachsene hindern Kleinkinder eher dabei, sich selbst Gedanken um die Gestaltung zu machen.

Das bedeutet nicht, dass Sie als Eltern keine wichtige Rolle beim Spielen übernehmen. Sie können dem Kind helfen, wenn es nicht mehr weiter weiß, und ihm Anregungen und neue Ideen liefern. Wenn Sie sich auf das Kind und seine „Spielregeln“ einlassen können, sind Sie sicherlich auch als Spielkamerad gefragt.


Intelligenz und Fähigkeiten von Kleinkindern fördern

Zur optimalen Förderung Ihres Kindes reichen in der Regel sehr einfache Maßnahmen aus, um zumindest die wesentlichen Fähigkeiten zu trainieren und auszubauen. Wichtig ist es dabei, dass Sie dem Kind viel Aufmerksamkeit schenken und sich mit ihm beschäftigen.

Sprachliche Kompetenzen erlernt das Kind zum Beispiel, indem Sie gemeinsam mit ihm singen oder lustige Sprechreime aufsagen. Geschichten vorlesen oder gemeinsam Hörspiele anhören. Danach darüber sprechen helfen dem Kind ebenfalls dabei.

Die motorischen Fähigkeiten lassen sich beim Balancieren über eine niedrige Mauer oder auf einer Linie fördern. Ein Laufrad hilft dabei, das Gleichgewicht zu trainieren. Das macht es dem Kind später leichter, Fahrradfahren zu lernen. Auch das Spielen, Rennen, Klettern und Toben auf einem Spielplatz trägt dazu bei, Bewegungsabläufe zu verbessern und den Muskelaufbau zu unterstützen.  

Feinmotorik und Kreativität werden besonders beim Malen und Basteln geübt. Der Umgang mit der Schere beim Ausschneiden und Stiften beim Malen erfordert feinere Bewegungen und aus anfänglichen Kritzeleien werden mit der Zeit immer komplexere Bilder.

Ansonsten lernen Kinder viel durch Nachahmung und Erfahrungen, die sie selber machen. Geben Sie dem Kind daher nicht alles vor, sondern lassen Sie es möglichst viel einfach selbst ausprobieren. Das erweitert seinen Wissenshorizont enorm.


Der Einfluss der Ernährung

Für eine gute Entwicklung Ihres Kindes ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung wichtig. Denn nur, wenn das Gehirn und der Körper des Kindes optimal mit den richtigen Nährstoffen versorgt werden, kann es gesund heranwachsen und Neues dazu lernen. Dazu benötigt es ausreichend Vitamine, Spurenelemente, Ballaststoffe und Mineralien.

Sie regen unter anderem das Wachstum neuer Gehirn- und Muskelzellen und die Blutbildung an. Das Blut wiederum versorgt das Gehirn mit Sauerstoff, der eine gute Denkleistung und Konzentration gewährleistet. Außerdem können Omega-3-Fettsäuren die Entwicklung Ihres Kindes begünstigen.


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