© AlexQ - Fotolia.com

Vom Stillen zur Beikost – So klappt es mit der Umstellung

Die ersten sechs Monate seines Lebens ernährt sich das Baby ausschließlich von flüssiger Nahrung – optimalerweise ist das die Muttermilch. Etwa ab dem siebten Lebensmonat beginnt dann das Zufüttern mit der sogenannten Beikost. Damit die Umstellung funktioniert, muss man bei vielen Babys behutsam vorgehen.

Die Umstellung auf feste Nahrung darf nicht allzu plötzlich geschehen. Zahlreiche Babys lehnen feste Nahrung zunächst ab, bei vielen kann es zu Verdauungsproblemen, Verstopfung oder Bauchschmerzen kommen. Deshalb sollten Sie die Beikost ganz allmählich Schritt für Schritt einführen. Vaterfreuden hat die wichtigsten Regeln für die Umstellung auf Beikost zusammengetragen.

 

Wann ist das Baby bereit für die Beikost?

Ernährungsberater empfehlen die Einführung der ersten Beikost nach dem Ende des sechsten Lebensmonats. Neben dieser Altersrichtlinie gibt es einige Entwicklungszeichen, die darauf hinweisen, dass Ihr Kind bereit für die Ernährungsumstellung ist:

  • Es belutscht und bekaut seine Hände (neuromuskuläre Entwicklung).
  • Ohne äußeren Anlass kommt es zu einer erhöhten Speichelproduktion beim Baby (das Verdauungsenzym Amylase steht im Speichel bereit).
  • Das Interesse am Essen wächst. Es beobachtet die Eltern und die Augen wandern fasziniert mit jedem Löffel Nahrung mit.
  • Es kann seinen Kopf gut und sicher halten.
  • Die Abstände zwischen den Mahlzeiten verringern sich, das Baby wacht nachts auf, weil es Hunger hat.

Der erste Löffel Brei – nicht immer ein Genuss

Wollen Sie Ihr Baby an die erste feste Nahrung gewöhnen, dann bietet es sich an, mit einem allergiearmen Gemüse zu beginnen. Die passenden Fertiggläschen sind in der Regel mit einem „A“ gekennzeichnet. Geeignete Gemüsesorten sind Frühkarotten, auch Kohlrabi, Pastinake oder Kartoffel bieten sich an. Haben Sie sich für ein Gemüse entschieden, sollten Sie dies Ihrem Kind für einige Wochen ausschließlich anbieten. So muss es sich nur an einen einzigen ungewohnten Geschmack gewöhnen. Nur wenn es mit Bauchschmerzen oder Blähungen reagiert, sollten Sie die Sorte wechseln. Am Anfang wird Ihr Baby vielleicht angewidert das Gesicht verziehen, den Brei sofort wieder ausspucken und ungeduldig nach Mamas Brust verlangen. Haben Sie Geduld und bieten Sie dem Baby immer wieder die Beikost an. Mehr als vier bis fünf Löffel wird es anfangs ohnehin nicht annehmen, zum Sattwerden gibt es dann wieder Muttermilch oder die Säuglingsnahrung aus der Flasche.

Breikost immer vom Löffel geben!

Auch wenn Babys den ersten Brei aus der Flasche mit Breisauger trinken könnten, sollten Sie es von Anfang an mit dem Löffel füttern. Zum einen gewöhnen Sie Ihr Baby früh daran, zum anderen wird durch die Löffelfütterung die Breiverdauung bereits im Mund gestartet. Die Nahrung wird eingespeichelt, im Speichel befindet sich ein wichtiges Enzym, die Amylase, die den ersten Verdauungsschritt einleitet. Entfällt dieser, weil das Baby den Brei aus der Flasche sofort herunterschluckt, kann es zu Blähungen und Bauchweh kommen.

Die optimale Fütterungsposition

Babys mit sechs Monaten können noch nicht im Kinderhochstuhl sitzen. Deshalb bietet sich die Fütterung auf dem Schoß, alternativ auch in der Babywippe an. Für die Fütterung brauchen Sie einen wohltemperierten Babybrei, einen großen Latz, einen Plastik-, Horn- oder Holzlöffel und viel Geduld. Nehmen Sie Ihr Baby auf den Schoß und bringen sie es in eine halbliegende Position. Den ersten Löffel Brei wird ihr Baby wahrscheinlich mit der Zunge wieder aus dem Mund schieben. Das heißt nicht unbedingt, dass ihm der Brei nicht schmeckt. Es weiß einfach nicht, was es mit dem ungewohnten Zeug im Mund anfangen soll. Es kann bis jetzt nur saugen und schlucken, das Kauen hat es noch nicht gelernt. Achten Sie darauf, dass der Brei keine Klümpchen oder Stückchen hat und von der Konsistenz her weich ist. Gläschenkost ist in dieser Hinsicht optimal zubereitet.

Trinken nicht vergessen!

Sobald Babys Brei bekommen, reicht die Muttermilch für die Flüssigkeitszufuhr nicht mehr aus. Bieten Sie Ihrem Baby Getränke an, am besten ist abgekochtes Leitungswasser. Sie können das Getränk in einem Fläschchen, aber auch gleich in einer altersgerechten Trinklerntasse anbieten. Auch wenn es anfangs noch keine großen Mengen zu sich nimmt: Trinken ist wichtig, da es sonst zu Verstopfung kommen kann.

Keine Lust auf feste Nahrung

Es gibt Babys, die von der ersten festen Nahrung begeistert sind und sich in wenigen Wochen fast komplett umstellen. Andere Säuglinge dagegen verweigern die Breikost komplett und spucken hartnäckig alles, was nicht aus Mamas Brust kommt, wieder aus. Dann sollten Sie, wenn es für Ihre Partnerin möglich ist, noch einige Zeit weiterstillen und es dann erneut mit Beikost versuchen. Haben Sie damit gar keinen Erfolg, dann bieten Sie Ihrem Baby „Fingerfood“ an. Geeignet ist alles, was weich ist, aber nicht als Bröckchen im Hals steckenbleiben kann: das Innere eines weißen Brötchens, Banane, gekochte Erbsen, kleine Stückchen weichgekochte Nudeln oder weichgekochte Möhren. Geben Sie Ihrem Kind auch einfach mal so einen Löffel in die Hand und lassen Sie es im Brei hantieren. Manche Kinder essen gerne alleine, reagieren aber mit Hysterie, wenn ihnen etwas in den Mund geschoben wird.

Was Sie auf keinen Fall tun dürfen, ist Ihr Kind zum Essen zu zwingen. Damit ist ein späteres Essproblem Ihres Kindes fast schon vorprogrammiert. Und auch wenn es banal und für den Moment nur ein schwacher Trost ist: Jedes Kind isst irgendwann selbst, bei manchen dauert es eben etwas länger.