Meist um den vierten Geburtstag herum ist es soweit: Das erste eigene Fahrrad ist ein beliebtes Geschenk für die Kleinen und auch ein großer Entwicklungsschritt hin zur Unabhängigkeit und Bewegungsfreiheit. Mit dem richtigen Fahrrad und der Unterstützung durch die Eltern ist das Radfahren schnell gelernt.
Fahrrad fahren lernen
Damit ein Kind sicher auf seinem ersten Fahrrad unterwegs sein kann, müssen verschiedene Bedingungen erfüllt sein. Zum einen muss das Rad selbst verkehrssicher sein und zum Kind passen, aber auch das Kind muss in seiner Motorik ausreichend entwickelt sein. Die beste Vorbereitung auf die Technik des Radfahren ist übrigens die Kombination aus Laufrad (für das Gleichgewicht) und Dreirad (für Lenken und Treten): Kinder, die diese beiden Fahrzeuge beherrschen, setzen sich meist auf ihr erstes Kinderrad und fahren los.
Das Kinderfahrrad – Wichtiges für die Auswahl
Das erste Fahrrad muss nicht unbedingt ein teures High-Tech-Modell sein. Da die Kinder damit sowieso nur sehr kurze Zeit fahren und schnell über die Größe hinauswachsen, können Sie sich auch nach einem günstigen gebrauchten Modell umsehen. Allerdings sollte das Rad bestimmte Voraussetzungen erfüllen:
- Die Größe muss zum Kind passen, Sattel und Lenker sollten verstellbar sein. Optimal ist die Einstellung, wenn das Kind mit den Füssen Bodenkontakt hat, wenn es auf dem Sattel sitzt.
- Ein vollständig geschlossener Kettenschutz schützt vor Verschmutzungen, Verletzungen und Stürzen durch eingezogene Hosenbeine.
- Die Sicherheitslenkgriffe müssen intakt sein.
- Das Rad sollte einen Aufprallschutz am Lenkervorbau haben.
- Die Bremsen müssen funktionieren.
Beleuchtung und Reflektoren sind anfangs nicht so entscheidend, da Ihr Kind noch nicht am öffentlichen Straßenverkehr teilnimmt. Um die Sichtbarkeit zu erhöhen, eignet sich dafür eine Fahrradfahne, die am Gepäckträger befestigt wird und weit über das Fahrrad hinausragt.
Auf Stützräder sollten Sie von Anfang an verzichten, auch wenn es dann etwas länger dauern kann, bis Ihr Kind selbstständig losfährt. Stützräder vermitteln dem Kind scheinbare Sicherheit, die nicht in jeder Situation vorhanden ist. Bei Kurvenfahrten oder unebenem Gelände sind sie sogar gefährlich, da Ihr Kind Schwankungen des Rads nicht ausgleichen kann.
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Niemals ohne Fahrradhelm
Bestehen Sie von Anfang an darauf, dass Ihr Kind einen Fahrradhelm trägt. Dies sollten Sie übrigens schon beim Laufrad praktizieren, da das Kind auch damit relativ hohe Geschwindigkeiten erreichen kann. Als Vater müssen Sie selbstverständlich mit gutem Beispiel vorangehen und ebenfalls immer mit Helm unterwegs sein.
Die Auswahl des Fahrradhelmes erfolgt am besten im Fachgeschäft. Geschulte Verkäufer können am besten beurteilen, ob der Helm für Ihr Kind richtig sitzt und Ihnen zeigen, wie er optimal an den Kinderkopf angepasst wird. Achten Sie auch auf veröffentlichte Testergebnisse.
Radfahren lernen - die ersten Schritte
Wenn Sie mit Ihrem Kind die ersten Fahrübungen machen, sollten Sie dafür einen verkehrsfreien Platz aussuchen. In vielen Städten sind spezielle Übungsplätze vorhanden, ansonsten tut es natürlich auch ein sonntäglicher Parkplatz oder der eigene Hof. Wichtig ist, dass die Fläche eben und ohne große Hindernisse ist, damit Ihr Kind sich ganz auf das Rad konzentrieren kann. Geduld ist hier oberstes Gebot. Denken Sie daran, dass Lernen Spaß machen soll und dass es nicht um eine Leistung geht, sondern um eine Fertigkeit, die Ihr Kind erlangen will.
Für die ersten Übungen ist es hilfreich, wenn Ihr Kind guten Bodenkontakt hat. Es wird sich so sicherer fühlen. Vor allem dann, wenn es bereits mit dem Laufrad unterwegs war, wird es nach den ersten Rollversuchen schnell die Füße vom Boden nehmen und auf die Pedale stellen. Bis zum Treten ist es dann nur noch ein kleiner Schritt. Da Anfahren meist am Schwersten fällt, können Sie Ihr Kind durch Anschubsen in Gang bringen. Allzu langes Schieben sollten Sie vermeiden. Wenn Kind und Rad in Fahrt kommen, sollten Sie die Schiebehand wegnehmen, das Kind wird meist von ganz alleine weiterfahren.
Wenn Ihr Kind beim ersten Üben keine wirklichen Erfolge aufweist, sollten Sie die Lernversuche allerdings erst mal abbrechen, lieber ein Eis essen gehen und an einem anderen Tag weiterüben. Kommt es zu einem Sturz, dann sollten Sie dagegen das Kind motivieren, gleich noch einmal aufzusteigen, damit sich keine Ängste festsetzen.
Je mehr Übung Ihr Kind dann hat, desto schneller wird es das sichere Radfahren lernen und Sie können sich auf erste kurze Radtouren mit dem Nachwuchs freuen.