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Über das Leben mit Sorgenkindern

Der Großteil der Kinder kommt gesund, sowie geistig und körperlich gut ausgestattet auf die Welt. Doch es gibt auch die Sorgenkinder, deren Situation die Freude am Nachwuchs trüben kann. Seien es körperliche, geistige oder psychische Beeinträchtigungen, ein besonderes Kind verlangt seinen Eltern vieles ab.

Meist tritt die Frage auf: „Warum gerade wir?“, wenn ein Kind besonders schwierig oder anspruchsvoll ist. Diese Phase des Widerstands ist normal, sollte aber möglichst schnell enden, denn sie macht die Situation für Eltern und Kind nicht leichter, sondern doppelt schwierig. Annehmen der Situation sollte das Motto sein und ist der Anfang dazu, das Beste aus dem, was das Leben bereithält zu machen.

Ganz gleich, ob sie ein „nur“ ein Schreibaby oder ein lebenslang behindertes Kind haben, das Hier und Jetzt ist entscheidend – und kann ganz schön anspruchsvoll und vereinnahmend sein. Ein Sorgenkind aufzuziehen ist nicht leicht, auch wenn es sich lediglich um eine Lebensphase wie beim Schreibaby handelt. Ein solches Kind verlangt vollen Einsatz und volle Aufmerksamkeit, die eigenen Bedürfnisse müssen dabei zurückgestellt werden - und das fällt vielen Eltern schwer. Denn man hatte ja Erwartungen daran, wie das Leben mit dem Kind sein würde.

 

 Den Eltern wird viel Kraft abverlangt

Doch Eltern sind immer auch Mann und Frau und eigenständige Menschen. Deshalb ist es gerade in einer solchen Lebenssituation wichtig, sich Hilfe zu suchen und sich Freiräume zu schaffen. Gerade wenn ein krankes oder behindertes Kind auf uns angewiesen ist, ist es wichtig, dass wir immer wieder Kraft für diese Aufgabe schöpfen – und nicht zuletzt wachsen und entwickeln wir uns mit aller Wahrscheinlichkeit gerade dadurch, dass dieser anspruchsvolle Job Teil des Lebens wird.

Wer sich der Aufgabe mit einem Sorgenkind zu leben, nicht gewachsen fühlt, hat viele Möglichkeiten, sich Hilfe zu holen. Unterstützung gibt es über die Jugendämter, zum Beispiel in Form von Haushaltshilfen. Seelischen Beistand und Trost können häufig die familientherapeutischen Stellen kirchlicher Einrichtung bieten. Und immer wieder sind hier auch Selbsthilfegruppen gute Anlaufstellen. Hier finden sich Menschen mit ähnlichen Lebensschicksalen, es können Erfahrungen ausgetauscht und Netzwerke zur gegenseitigen Unterstützung gebildet werden.