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Badefreuden im Sommer – ein Brief an meinen kleinen Sohn

Ein Vater hält Momente im Leben seines Kindes als Briefe fest. Als Briefe an seine Kinder, die dies Momentaufnahmen später, wenn sie größer sind, einmal bekommen sollen. Diesmal schreibt Andreas Clevert über einen Sommer in Spanien und tiefgreifende Erkenntnisse seines zweijährigen Sohnes.

Großer, kleiner Mann.

 

Unser Sommer. Wir waren in Andalusien am Strand. Und insgesamt wart ihr Kinder mit der Mama sechs Wochen in Spanien, viel im Freibad der spanischen Großeltern in Madrid und eben auch Familienurlaub am Meer. Und die Erfahrung mit deinen großen Brüdern – als diese noch klein waren – hatte uns Eltern  ja einiges gelehrt. Meer ist ungeheuerlich groß und mit Vorsicht zu genießen, Freibad dagegen prima und im Zweifelsfall den Vorzug zu geben.

Also hast Du diesen Sommer gelernt, mit Deiner Schwimmhilfe Dich selbst über Wasser zu halten, Dich wohlzufühlen, obwohl ja Wasser keine Balken hat.. Gegen Ende der Ferien hast du sogar mal Rückenlage probiert und den Kopf ganz entspannt nach hinten gelegt….Gratulation.

Und das Meer, das war natürlich der Hammer. Riesengroß und dieses Jahr besonders wellig. Du hast gelernt: Mit Freude im Meer zu baden, wenn es denn einigermaßen ruhig war, dann aber mit Bestimmtheit auch „Alleine!“. Am Strand im Sand zu spielen – das auf jeden Fall. Im nassen Sand dann in der Brandung zu spielen, wenn die Wellen klein waren. Waren die Wellen allerdings groß, so war Dir selbst auf Entfernung ein nasser Sand nicht mehr geheuer. Kann ja mal was rüberschwappen. Auch verständlich. Gab es aber am nächsten Tag wieder ruhige See, hast Du das kapiert und bist wieder gerne mit reingegangen.

Unser Thema war aber auch das Schwimmbad. Täglich betontest Du, dass man im einem – flachen – Teil stehen kann, und im anderen Teil nur schwimmen. Das war und ist wichtig, jeder Bademeister hätte an dieser gelernten Lektion seine Freude gehabt.

Und dann gab es noch diesen Unterschied zwischen Meer und Schwimmbad, den zu betonen Du nicht müde wurdest. Das Schwimmbad ging jeden Abend - so wie wir - schlafen. Schloss ab, blieb alleine, spiegelglatte Oberfläche. Das Meer dagegen: „Schläft nie! Die Wellen schlafen nie!“ Tja, auch wenn es dunkel war, konnten wir es bis zu unserer Ferienwohnung hin hören, dieses ungeheuerliche Meer, das nicht einmal nachts schlafen wollte. So verging unser Sommer.

Ein Brief als Erinnerung – für eine Zeitkapsel etwa

Und warum das hier auf vaterfreuden.de steht? Weil wir alle neugierig sind zu erfahren, ob Sie, liebe Leser, auch auf die ein oder andere Weise versuchen, Ihren Kindern jetzt schon etwas mitgeben zu wollen auf ihre Reise ins Leben, etwas Aufheben wollen für die Zukunft, wenn sie denn groß sind. Einen Brief, wie hier. Ausgewählte Fotos, Videos. Eine Bastelei, gemeinsam gemaltes Bild, eine eingemauerte Zeitkapsel, die Sie in den Grundstein Ihres Hauses gegeben haben. Was auch immer. Schreiben Sie uns in das Kommentarfeld. Wir sind neugierig. Sie hoffentlich auch.

 

zum Autor:
Andreas Clevert, Jahrgang 1970, ursprünglich aus Esslingen stammend, lebt mit seiner spanischen Frau und seinen drei Jungs/Söhnen  (*2008, *2010 und *2013) in Bonn. Mehr von seinen Erlebnissen lesen Sie unter www.vaterdasein.wordpress.com