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Erziehungstipp – Drohungen machen Eltern unglaubwürdig

„Wenn Du jetzt Dein Zimmer nicht aufräumst, gibt es zwei Wochen Fernsehverbot!“ – In dem Moment, in dem wir wutentbrannt eine solche Drohung ausgesprochen haben, wird uns häufig schon klar, wie unbedacht das war. Zwei Wochen Stress mit dem Sprössling, wer ist da eigentlich mehr gestraft?

Die Strafandrohungen, die uns oft so unkontrolliert über die Lippen kommen, haben oft einen unangenehmen Effekt: Wir machen uns unglaubwürdig vor unseren Kindern, wenn wir sie wieder zurücknehmen und verlieren an Autorität. Setzen wir noch die albernsten Strafen durch, verlieren wir das Vertrauen unseres Kindes und schneiden uns häufig ins eigene Fleisch. Deshalb sollte man gut überlegen, welche Konsequenzen man seinem Kind ankündigt und das, bevor man den Mund aufmacht.

 

Meist sind es die gleichen Dinge, die uns wütend machen und die dafür sorgen, dass wir irgendwelche überzogen drakonischen oder schlichtweg unsinnigen Strafmaßnahmen androhen. Ein Fünfjähriger, der nicht fertig mit Schuhe anziehen wird, darf nicht mit zum Geburtstag der Tante? Lächerlich, man lässt ein so kleines Kind nicht allein! Für ein nicht aufgeräumtes Zimmer gibt es zwei Wochen Hausarrest? Na dann viel Spaß damit, das genervte und gelangweilte Kind zu beschäftigen.

Wenn Sie sich vor sich selbst schützen wollen, dann gibt es einen einfachen Trick: Überlegen Sie im Voraus, welche Konsequenzen Sie Ihrem Kind auferlegen wollen und was Sie durchsetzen können. Was Sie nachher genervt vom Stapel lassen, ist Ihrer Wut nämlich eigentlich egal und wenn es eine Strafe ist, von der Sie wissen, dass Sie sie durchsetzen können, schlagen Sie gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Sie bleiben konsequent und damit glaubwürdig, setzen eine klare Grenze und sind ihre Wut losgeworden. Eigentlich ganz einfach, oder?