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Wenn das Baby ins Kinderzimmer umziehen soll – ein Erfahrungsbericht

Für Babys ist der Umzug aus dem Beistellbett ins Kinderbett - und damit meist auch ins eigene Zimmer - ein großer Schritt. Weg von der Mama, ihrer Nähe und den vertrauten Gerüchen in eine neue Umgebung. Ein Vater beschreibt, wie er und seine Frau den Umzug des Babys ins eigene Zimmer erfolgreich umsetzten – bei gleichzeitigem Abstillen für die Nacht.

Für Babys ist der Umzug aus dem Beistellbett ins Kinderbett - und damit meist auch ins eigene Zimmer - ein großer Schritt. Weg von der Mama, ihrer Nähe und den vertrauten Gerüchen in eine neue Umgebung. Ein Vater beschreibt, wie er und seine Frau den Umzug des Babys ins eigene Zimmer erfolgreich umsetzten – bei gleichzeitigem Abstillen für die Nacht.

Unsere jüngere Tochter war ein Jahr alt, als meine Frau und ich beschlossen, dass es für sie Zeit wäre, aus dem Beistellbett ins Kinderzimmer und damit in ihr eigenes Bett umzuziehen. Der Wiedereinstieg meiner Frau in den Beruf stand bevor. Dazu schlief die kleine Laura sehr unruhig und wollte nachts häufig von meiner Frau gestillt werden. Alle zwei bis drei Stunden verlangte sie nach der Brust und kam nicht zur Ruhe – und das, obwohl sie eigentlich bereits fleißig Brei aß. Obendrein wurde das Beistellbett inzwischen einfach zu klein und das niedrige Gestänge war nicht mehr sicher. Wenn Laura nachts einmal versuchen sollte, aus dem Bett zu klettern, könnte das böse Folgen haben.

Vor dem nächtlichen Abstillen berieten wir uns mit der Kinderärztin

Also berieten wir uns bei dem nächsten Untersuchungstermin mit unserer Kinderärztin. Die erklärte, dass auch die Brüste der Mama der Grund für Lauras unruhigen Schlaf sein könnten. Eine Leckerei wie Mamas Milch direkt vor der Nase und ständig verfügbar – da könne man als Kind auch im Schlaf Appetit bekommen. Daraufhin beschlossen wir, dass der beste Weg wohl sei, mit Laura ins Kinderzimmer umzuziehen und sie gleichzeitig abzustillen. Die Kinderärztin bereitete uns auf ein paar unerfreuliche Nächte während der Umstellung vor und ermahnte uns, standhaft zu bleiben und das Ganze durchzuziehen. Wenn wir uns eindeutig verhalten würden, dann würde unser Kind schnell begreifen, dass es ab sofort nachts eben keine Milch mehr gäbe und es würde sich darauf einstellen. Denn körperlich spräche bei einem einjährigen Kind, das bereits feste Nahrung zu sich nimmt, nichts gegen Nächte ohne zusätzliche Nahrungszufuhr.

Wenn es mit dem Baby hart wird muss Papa übernehmen

Es war schnell klar, dass in diesen ersten Nächten vor allem Papa gefordert werden würde. Zum einen kennt mich unsere Kleine genau so gut wie die Mama und ich kann sie beruhigen, zum anderen habe ich eben auch keine Brüste, nach denen Laura verlangen würde. Ich würde mir in Erwartung der schlafreduzierten Nächte sicherheitshalber ein paar Vormittage von der Arbeit freinehmen und auf einer Matratze im Kinderzimmer schlafen. Wenn die Kleine aufwacht würde ich ihr Trost spenden und ihr etwas zu trinken anbieten. Wir kannten das ja alles schon von Kind Nummer 1.

Der Umzug des Babys ins Kinderzimmer – harte Nächte

In der ersten Nacht schlief Laura um 20 Uhr ein und wachte das erste Mal gegen 23:30 Uhr auf und verlangte nach den gewohnten Brüsten der Mama. Die konnte ich ihr nicht geben und versuchte es mit Fertigmilch aus dem Fläschchen. Das kam leider nicht gut an und unsere Kleine wurde laut. Immerhin konnte ich Laura mit Wasser aus dem Fläschchen zufriedenstellen und das Saugen half sicher auch, so dass sie nach einer Stunde in meinen Armen wieder einschlief. Ich habe an dieser Stelle tief durchgeatmet. Das nächste Mal wachte die Kleine um 3 Uhr auf und war nicht ganz so einfach zu beruhigen. Ja, sie trank etwas, aber war unzufrieden und quengelte. Ich lief mit ihr herum, sang, um sie zu beruhigen, versuchte vergeblich, sie abzulegen und setzte mich schließlich mit ihr aufs Sofa, hielt sie in den Armen und wippte wie in einem Schaukelstuhl. Nach fast 2 Stunden schlief sie endlich ein und ließ sich ablegen. Selbst war ich sehr erschöpft. Laura wachte an diesem Morgen um 7:30 Uhr auf. Sie war gut gelaunt und hat ihren Papa immer noch lieb gehabt, obwohl der ihr in der Nacht nicht das gegeben hatte, was sie wollte. Ich war sehr erleichtert, aber auch todmüde.

In der zweiten Nacht wachte Laura um 0:30 Uhr auf, quengelte, wollte nichts trinken, wurde von mir etwas herumgetragen und ließ sich schon beim zweiten Versuch ablegen. Zwei Stunden später wachte sie wieder auf, quengelte, trank Wasser und wollte dann länger gehalten werden, bevor sie wieder einschlief. Um 6:30 Uhr wachte die Kleine auf, sehr gut gelaunt.

Das Baby ist umgezogen und abgestillt – es hat geklappt

Was soll ich sagen? Das war es dann weitgehend. Die folgenden Nächte liefen immer besser – wenn Laura aufwachte, streichelte ich sie kurz und bot ihr etwas Wasser an, aber dann schlief sie in der Regel schnell weiter. Das Ganze lief deutlich unproblematischer, als wir es erwartet hatten. Wir hatten nun ein Kind, das nachts keine Milch mehr verlangte und vergleichsweise ruhig im eigenen Bett schlief. Das, was wir uns gewünscht hatten. Hallelujah!

Im Hinterkopf hofften wir nur, dass das auch so bleiben wird ;-)