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So putzt Ihr Kind seine Zähne gerne – Tipps für Eltern

Mit dem Zähneputzen können Sie bei Ihrem Kind gar nicht früh genug anfangen, es sollte von Anfang an wichtiger Bestandteil des Tages werden. Manchmal ist es gar nicht so leicht, die Kleinen zur Zahnpflege zu überreden. Lesen Sie hier, wie Zähneputzen für Ihr Kind ein selbstverständlicher Teil seines Tagesablaufs wird.

Saubere Zähne von Anfang an sind ein Geschenk, das Sie Ihrem Kind fürs Leben machen. Je länger die Milchzähne halten, umso mehr Zeit hat auch das bleibende Gebiss. Neben der wichtigen Vorbildfunktion durch die Eltern, helfen Rituale, Spiele oder Lieder dabei, dass die Zahnpflege für Ihr Kind zur liebgewonnenen Routine wird – ein Leben lang.

 

Rituale – Auch Zähneputzen gehört dazu

Kinder fühlen sich in einem klaren Rahmen am wohlsten, deshalb sind Rituale, die sich immer wieder aufs Neue wiederholen ein wichtiger Bestandteil der Kindheit. Auch für vom Kind als weniger schön wahrgenommene Situationen wie die Zahnpflege sind Rituale ideal, um eine Regelmäßigkeit zu etablieren. Wenn die ganze Angelegenheit dann auch noch einen Spaßfaktor mitbringt, umso besser.

Wichtiger Teil eines Rituals ist der sich wiederholende Ablauf. Beim Zähneputzen – einer eigentlich eintönigen Angelegenheit – können Sie dies gut nutzen und einbauen. Gleichzeitig wird das Zähneputzen wie auch die Körperpflege an der gleichen Stelle des Morgenrituals eingebaut. Ein möglicher Ablauf: Aufstehen, Frühstücken, Zähne putzen und waschen, Anziehen. Dann kann der Tag beginnen.

Zahnputz-Rituale

Wichtig ist, dass Sie schon mit den Allerkleinsten das Zähne putzen üben, anfangs erledigen Sie das mit einer Babyzahnbürste oder auch einem Fingerling. Möglichst früh sollten Sie Ihr Kind selbst die Zahnbürste in die Hand geben und dann noch nachputzen. Am einfachsten führen Sie die Kleinen an die Routine heran, wenn Sie mitmachen. Ein schönes Ritual ist es, immer mit Mama und Papa gemeinsam zu putzen. Kleine Kinder lieben es, ihre Eltern nachzuahmen – und nehmen deshalb gern die Bürste in die Hand. Hier haben wir einige Vorschläge für lustige Rituale zum Zähne putzen:

  • Machen Sie die Zahnbürste zu einer Waschanlage, die im Mund Ihres Kindes für Sauberkeit sorgt. Unterstützt durch eine lustige Geschichte und die passenden Geräusche, wird so das Putzen zu einem der Spiele, die Sie mit ihrem Kind spielen.
  • Geben Sie jedem Zahn einen eigenen Namen und freuen Sie sich mit Ihrem Kind, wenn jedes Zähnchen ordentlich geputzt wird.
  • Singen Sie ein Zahnputzlied beim Putzen und versuchen Sie, mit Ihrem Kind zusammen mit der Bürste im Mund mitzusingen.
  • Wenn Sie nachputzen, verwenden Sie eine Handpuppe, die mit der Zahnbürste im Mund Ihres Kindes unterwegs ist.
  • Bei älteren Kindern können Sie eine Schaumregatta veranstalten. Wer produziert den meisten Zahnpastaschaum.

Spezielle Zahnbürste

Je nach Alter braucht Ihr Kind unterschiedliche Zahnbürsten. Auf jeden Fall wichtig: Die Bürste muss weich und der Bürstenkopf nicht zu groß sein. Für die Kleinsten, die noch gar keine Zähne haben, gibt es Bürsten mit Weichgummikopf und Noppen. Diese Modelle eignen sich mehr zum Darauf herumkauen als zum Putzen. Da Babys gerne Dinge in den Mund stecken, wird es mit Freuden darauf herumkauen. Auch beim Zahnen können die ersten „Bürsten“ hilfreich sein. Die erste richtige Zahnbürste sollte einen kurzen und dicken Griff haben, die Borsten müssen weich und sein, damit der empfindliche Mundraum nicht verletzt wird. Ab der Grundschule gibt es spezielle altersgerechte Zahnbürsten, auch elektrische Modelle sind im Angebot. Auf den Bürsten selbst ist meist angegeben, für welches Alter die Bürste geeignet ist.

Wenn Ihr Kind das Putzen komplett verweigert, können Sie sich auch mit einem sauberen – am besten abgekochten – Baumwolllappen behelfen und die Zähne abreiben. Das verringert zumindest den Zahnbelag.

Zahnpasta

Anfangs reichen Wasser und Bürste zum Zähne putzen. Wenn der Speiseplan Ihres Kindes vielfältig wird und auch Süßes auf dem Programm steht, muss Zahnpasta sein. Spezielle Kinderzahnpasten für die ganz Kleinen nehmen auf die empfindlichen Geschmacksnerven Rücksicht und kommen ohne den erfrischend-scharfen Geschmack und Schaum aus. Ab dem 6. Lebensjahr sollten Sie auf Kinderzahnpasten mit verstärkter Reinigungswirkung zurückgreifen. Der Nachteil daran: Viele Produkte schmecken so gut, dass Ihr Kind sie lieber isst als sich damit die Zähne zu putzen. Ein guter Ansprechpartner ist der Zahnarzt. Er kennt geeignete Mittel, die die Zähne reinigen und für Kinder geeignet sind.

Wenn die Zahnpflege zum Kampf wird

In der Trotzphase und immer dann, wenn das Kind in einer Phase ist, in der es auf seine Eigenständigkeit und Selbstbestimmung pocht, können auch sonst liebgewonnene Rituale zum Kampf werden. Jetzt heißt es: Nur nicht aufgeben! Und machen Sie kein Drama draus. Wenn gutes Zureden nicht mehr hilft, dann sind von Ihnen Klarheit und Konsequenz gefragt. Das heißt jedoch auf keinen Fall, dass Sie Ihrem Kind mit Gewalt die Zähne putzen dürfen! Stattdessen helfen ab einem bestimmten Alter Erklärungen, welche Folgen es hat, wenn die Zähne schmutzig bleiben. Mögliche Konsequenzen können sein, dass Ihr Kind keine Süßigkeiten essen kann, solange es seine Zähne nicht putzt. Dies aber immer mit einer für Sie und Ihr Kind verständlichen Logik. Dabei sollten Sie jedoch nicht ständig auf dem Thema herumhacken. Nur wenn Ihr Kind nach Süßem fragt, weisen Sie darauf hin, dass es erst dann wieder Schokolade essen kann, wenn es regelmäßig seine Zähne putzt. Auch folgende Tipps können helfen:

  • Bei kleineren Kindern hilft oft eine neue und besondere Zahnbürste, auch elektrische Bürsten können das Interesse und die Lust am Putzen neu wecken.
  • Kleine Kinder lassen sich leicht ablenken. Lesen Sie ihm sein Lieblingsbuch vor und putzen Sie ihm dabei die Zähne. Oder singen Sie ein neues Zahnputzlied.
  • Manchmal werden lang durchgeführte Rituale einfach langweilig, zum Beispiel, weil sie einfach nicht mehr altersgerecht sind. Versuchen Sie es mit einem anderen und spannenderen Ritual.
  • Fordern Sie Ihr Kind und fragen Sie es, ob es auch auf einem Bein stehend seine Zähne oder in einer anderen ungewohnten Position seine Zähne putzen kann.
  • Machen Sie mit und putzen Sie Ihrem Kind die Zähne, während es Ihre putzen darf.

Festhalten und Ihrem Kind mit Gewalt die Zähne putzen sollten Sie nicht. Das sorgt zwar für saubere Zähne, macht dem Nachwuchs die ganze Gelegenheit allerdings erst recht madig und die Zahnpflege kann zum verabscheuten Teil des Abends werden. Und nur keine Sorge: Wenn die Putzverweigerung nur eine kurze Phase andauert, besteht noch keine Gefahr für die Zähne Ihres Kindes.